XVI Der Lautwert der slavischen Buchstaben. G entspricht regelmig dem deutschen z, z. B.: cicvara spr. zizwara: car = zar; cura =zura. C kj, tj oder zj fehlt im slovenischen und bulgarischen; als eine Laut- verbindung (Schnalzlaut) zu sprechen. Wird durch raschen Anschlag der Zungenspitzen an den vorderen Obergaumen erzeugt. Cveticevic spr.: Zwetikjevikj. 0- dem Deutschen tsch, z. B.: Cunuti spr. tschutschnuti; carati spr. tscharati; opor spr.: tschopor. S ist immer scharf auszusprechen wie unser ss oder z. B.: risati spr. rissati (reien); sablja spr. Szablja (Sbel); sol spr. Szol(Salz) usw. (aus- lautendes z wird im serbischen vor nachfolgenden harten Mitlauten zu s ss.) S gleich dem Deutschen seil, z B.: §uma spr. schuma (Wald); SiSati spr. schischati (scheeren); Sokac spr. Schokaz (fr uskok, der Ausreier). S verhlt sich zu § wie c zu ein Zischlaut, der dadurch hervorgebracht wird, da die unteren Zungenrnder an die oberen Stockzahnwnde angepret und zwischen den ein wenig auseinandergehaltenen Zahnreihen ber die vi- brierende Zungenspitze der S-Laut pfeifend ausgestoen wird. Z wird wie in franzsichen Wrtern g vor i und e, oder auch wie je in franz Worten ausgesprochen, z. B.: bjeioti spr. nach franz. Schreibung biejatu; ruia; franz. Schreibweise: rougea. Franz. bijou, sdsl.: bizu. Z verhlt sich zu i wie 8 zu §. Gj (in lterer Schreibungsart Dj) wird als ein Lautkomplex durch weiches und schnell abbrechendes Anlegen der Zungen an den Obergaumen erzeugt, hnlich dem italien. gi, z. B. Gjuragj, italien. Giorgio. Dz ein dem gj verwandter Lautkomplex z. B. otadzbina spr. otadschbina (Heimatland); manche schreiben auch otagjbina oder otabina. 11 ist zwischen Mitlauten ein halber Mitlaut (rr) und kann als solcher auch der Accenttrger sein, z. B.: prst. spr. prst (Finger); trati spr. trrati Laufen); trka spr.. Trrka (der Lauf). V vor und ziswchen Vocalen ist gleich dem deutschen w z.B. voda spr. woda (Wasser); vika spr. wika (Geschrei); vatra spr. watra (Feuer) vor harten Mitlauten und im Auslaut wird v gewhnlich gleich f ausgesprochen. H wird in manchen Worten gleich unserem h, in sehr vielen gleich cli, in der bosnisch-herzgischen Mundart sehr leicht (' spiritus lenis, nicht asper) in einigen Gegenden gar nicht ausgesprochen oder durch v oder j ersetzt. In der Betonungsweise und in der Klangfarbe weichen die sdslavischen Sprachen unter sich und in ihren Mundarten so betrchtlich ab, da sich in Krze keine bestimmten Regeln in dieser Hinsicht fr den Nichtslaven auf- stellen lassen. Die bulgarische Sprache scheint es, hat es berhaupt zu keiner Regelmigkeit in der Betonungsweise gebracht. Es kommt dem Accente keinerlei beachtenswerte Bedeutung zu. Die Volkslieder sind silbenzhlend im Anschlu an bestimmte Takte und Melodien entstanden. Die Kunstpoesien gehen von einem festen Accent aus und lesen sich sich darum mitunter als wie formell in Verse eingeteilte Prosa.