VIII. Grab- und Totenfetische. Den Grab- und Totenfetischen liegt kein bloer Animisnius zu Grunde. In ihnen vermag die vergleichende Volksforschung wirkliche berreste gewisser, uralter Seelencultformen zu erkennen, doch inu in eine solche Untersuchung das ganze Gebiet der Totengebruche mit einbezogen werden. Es drfte nicht leicht fallen im Volksleben heiligere und fremder Beeinflussung weniger zugngliche religise Gebruche, als es Totengebruche sind, aus- findig zu machen. An solchem Glauben rtteln Jahrtausende vergebens. Es mag ein Volk sich zu hoher Gultur emporge- schwungen haben, die Totengebruche der Menge werden immer zu der fortgeschrittenen Gultur in einem groen Gegensatze stehen. Die wesentlichsten Formen des Totencultus beruhen nmlich auf den allerursprnglichsten und einfachsten religisen Vorstellungen und erscheinen fast als unabhngig von den hheren Entwick- lungsphasen der Religion und der mit ihr verbundenen oder mit- unter auch nicht verknpften Cultur. Groe Fortschritte'', sagt Lippert, hat die Menschheit nie gemacht; auch in unserem Jahrhundert lassen wir uns durch viele neue Lebensformen ber den Fortschritt des Geistes tuschen." Keine Erscheinung in der Well ergreift den Naturmenschen mit solch niederschmetternder Macht und flt ihm so namen- lose Angst und Furcht ein, als der vom Leben verlassene Leib eines nahen Verwandten oder Freundes. Wie erklrt sich der Sdslave dieses dunkle Rtsel ? DerGeist, das Atmende" (dusa. Stamm: duch; duh = Hauch, Geist; dusa = Seele) ist aus seiner Hlle entwichen. Ein zermalmendes, vernichtendes Etwas" hat die Trennung erzwungen. Wie nennt man das Unsichtbare, das bergewaltige? Es ist Smrt, die Zermalmung, Vernichtung selber (St. mer: mor slov.. bulg. Pest; mrlic Leiche; serb. umree =