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Buddhismus und Jainismus.
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Fnftes Kapitel.
Buddhismus und Jainismus.
1. Nachdem wir im Vorigen den Leser mit den sog. drei
Juwelen" (tiratana), wie der sptere officielie Ausdruck lautet,
d. h. mit Buddha, seiner Lehre und seinem Orden bekannt ge-
macht haben, knnten wir ihm leicht zu einer einseitigen Beur-
teilung des Buddhismus Anla geben, wenn wir nicht auch den
mchtigsten Rivalen desselben im Kampfe gegen den brahmani-
schen Ritualismus zu Worte kommen lieen, den Jainismus.
Wir gedachten bereits da, wo wir von den freireligisen Bestre-
bungen im Zeitalter Buddhas sprachen (S. 10), seines Stifters Ni-
gan(ha Ntaputta, wie er in unsern Pli-Texten genannt wird,
und erwhnten in einem andern Zusammenhang eine uerung,
die Buddha einem Anhnger jenes Mannes gegenber that oder
gethan haben soll (S. 09 f.). Allein glcklicherweise sind wir ber
den Jainismus nicht nur aus buddhistischen Quellen besser un-
terrichtet als ber irgend eine andere gleichzeitig mit dem Bud-
dhismus in die religise Bewegung eingreifende Secte, sondern
wir besitzen auch aus dem jainistischen Kreise Schriften, die,
wenn auch ihre letzte Redaction ziemlich spt anzusetzen sein
wird, doch, wie kaum bezweifelt werden kann, aus der Verarbei-
tung lterer Nachrichten hervorgegangen sind. Darum kann un-
sere Darstellung des Buddhismus nicht umhin, diesem Religions-
systeme wenigstens nach der Seite hin einige Beachtung zu schen-
ken, wo dasselbe mit dem buddhistischen zusammentrifft oder
sich von ihm unterscheidet. Wir denken nun aber keineswegs
hier den Beweis nochmals von neuem zu fhren, den Bhler
und Jacobi mit durchschlagenden Grnden, dieser auf die ber-
lieferten litterarischen und jener auf die neuerdings zu Mathura
in Indien aufgefundenen epigraphischen Docuinente gesttzt, ge-
fhrt haben, nmlich da die buddhistische und die jainistische
Secte selbstndig neben einander bestehende Schlinge an ei-
nem und demselben Stamme, dem brahmanischen Ascetismus
sind. Uns interessiren lediglich die Beziehungen der beiden
Secten zu einander, was Legende, Lehre und Gemeinde-
ordnung betrifft, Beziehungen, die auf den ersten Blick zur An-
nahme zu berechtigen schienen, da die eine, mithin, da die Pr-
sumtion dafr sprach, der Jainismus der Doppelgnger der an- |
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