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I.
Dmonen,
Die Zigeuner der ganzen Welt, wo immer sie anzutreffen
sind, verehren ein hchstes Wesen unter dem Namen del, devla
(Gott), das sowohl Gutes als Bses tun knne und oben im
Himmel, d. h. ber den Sternen, in einem prchtigen Hause"
(shukar ker) wohne, wohin niemand gelangen kann. Dieser
groe Gott" (baro devla) hat die Welt (lime) erschaffen. Anfangs
war nur Wasser; da erschuf Gott aus Sand die Erde und von
einem groen Baume fielen die ernten Menschen auf die Erde
herab. Diese Welt erstreckt sich nur bis zum Monde; darber
hinaus ist nichts. Ursprnglich war Himmel (cero) und Erde
(pfuv) eins, eine zusammenhngende Masse, und wie die Sage
erzhlt ein Ehepaar, das fnf Shne hatte: den Sonnenknig
den Mondknig, den Feuerknig, den Windknig und den Nebel-
knig; dann aber entzweite sich das Ehepaar und trennte sich
voneinander. Bis dahin lebten die Menschen ewig; kein Kummer,
kein Leid, keine Klte, kein Hunger und keine Krankheit qulte
sie. Dann aber kam der Tod, Jammer und Pein ber die Men-
schen; viele bse und wenig gute Geister" (tuQo) erfllten die Erde...
Dies wre in knappem Auszug die Kosmogonie der Zigeu-
ner, die sich Christen, vielleicht Muhammedaner nennen je nach
Umstnden aber ihr christlicher oder mohammedanischer Glaube
ist wie ein Feiertagsschmuck, ihr Glaube an gute und bse Geister"
(lace te mise?e tuf;a) ist ihr Hemd, ihr Alltagsgewand. AU' ihr Tun
und Lassen wird von dem Glauben beherrscht, da es Dmonen giebt,
welche ausschlielich auf lebende Menschen und Tiere einwirken,
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