|
|
IV.
Amulete, Zauberapparate, Grab-
und Totenfetische.
Mit dem Glauben an die geheimnisvolle Macht der Zauber-
frauen hngt eng zusammen der Glaube der Zigeuner an die
eigene Kraft, welche Amuleten, Zauberapparaten und Fetischen
inne wohnt. Von ihren mannigfachen Erscheinungsformen knnen
hier nur einige einzelne, und zwar nur aufflligere, besprochen
werden, soweit eben dieselben zur Ergnzung der vorhergehen-
den Abschnitte dienen.
Gleich nach seinem Eintritte in die Welt wird das Kind
durch Amulete vor dem Einflu der Krankheitsgeister geschtzt.
Ein rotes Bndchen oder eine Schnur roter Perlen wird dem
Kinde gleich nach dem ersten Bade um den Hals gehngt.
Eigentmlich geformte Steinchen, kleine Muscheln und Mnzen
werden den erwachsenen Kindern in die Haare geflochten, um
sie vor Bezauberung und Beschreiung zu schtzen, whrend er-
wachsene Leute ohne Unterschied des Geschlechtes bei wichtigen
Unternehmungen sich Stechapfelsamen in die Fubekleidung
schtten, damit bse Geister" nicht an ihren Sohlen haften
bleiben. Kleine Holztfelchen, aus Lindenholz geschnitten und
am bloen Leibe getragen, bewahren den Besitzer vor anstecken-
den Krankheiten. Fingerringe, aus Eselsschwanzhaaren gefloch-
ten, verleihen eine glckliche Hand (den yek bagtalo vast>.
Wer sich gerne mit Weibern abgiebt, der trage eine Schnur aus
Eselshaaren geflochten, um seinen linken Oberschenkel geschlun-
gen, und Frauen, die den Anfechtungen der Mnner entgehen |
|
|