I. Dmonen. Volksglaube und religiser Brauch der einzelnen Vlker- schaften hngt der Natur der Sache gem in gar vieler Bezie- hung von den Eigentmlichkeiten ihres Wohnortes und ihrer Le- bensverhltnisse ab. Oft nimmt ein und dasselbe Bild und Cha- rakteristiken bei verschiedenen Vlkern je nach ihren klimatischen Verhltnissen und Lebenseinrichtungen eine verschiedene Gestalt an. Im Hochlande, wo die Nebel dichter sind, dort ist auch dichter der Volksglaube, als unten auf der sonnigen Ebene. Kuhn hat eine ausfhrliche Studie"ber die Klassification der Mythen nach der Auffassung der Jger-, Hirten- und Ackerbau- Vlker zusammengestellt; Steinthal die Verschiedenheit der se- mitischen und indogermanischen Gottheiten geradezu aus der Verschiedenheit der klimatischen Verhltnisse der betreffenden Vlkerschaften erklrt; Max Mller aber in der Mythologie der verschiedenen Vlker den Einflu des Bildungsgrades und Tem- peramentes, des nationalen Charaklcrs nachzuweisen versucht. Trat nun ein heidnisches Volk, wie z. B. die Magyaren, in die Mitte mehr oder weniger kultivierter, christlicher Vlker, so lie es sich selbstverstndlich nicht vermeiden, da auch auf dem Gebiete des Volksglaubens und religisen Brauches Fort- schritte gemacht wurden, da man durch eigenes Nachdenken oder unter fremdem Einflsse neue Anschauungen gewann, aber wenn man sich diesen auch nicht verschlieen konnte, so hat man doch bei ihrer bernahme die alten, liebgewordenen Vor- stellungen nicht verworfen, man hat sie bewahrt und sie neben den neuen Gedankengngen als gleichberechtigt bestehen lassen" v. Wlislouki: Volksglaube der klug.vaien. 1