VI. Tod und Totenfetische. Die bedeutsamsten berreste des ltesten Glaubens", sagt F. S. Krauss (Ztschr. d. Ver. f. Volksk. I. S. 148), behaupten sieh bei allen Vlkern in den Totengebruchen; denn sie unter- liegen verhltnismig wenigen Vernderungen, da sie durch die besonderen, Herz und Gemt aufs mchtigste erschtternden Er- eignisse eine eigene Weihe und Heiligkeit besitzen, infolge welcher sie immer wieder neu aufgefrischt und in bung erhalten werden. Es ist klar, da uns auf diesem Gebiete eingehende Erhe- bungen geschulter Volksforscher bei allen Vlkern der Gegenwart tiefe Einblicke in die Entwickelung ursprnglicher religiser An- schauungen und Vorstelluugen erffnen mssen. Je grndlicher und sorgfltiger derartige Ermittlungen angestellt werden, und je weniger sie durch subjektive und parteiische Deuteleien verdun- kelt sind, desto wertvoller erweisen sie sich fr die vergleichende Vlkerpsychologie." Die Totengebruche der Magyaren weisen in mancher Rich- tung unverwischte Ursprnglichkeit auf, wenn sie auch vielfach wie dies nicht anders der Fall sein kann mit christlichen Anschauungen versetzt sind. Das Wort hall (Tod) wage ich nicht etymologisch zu er- klren. Ipolyi (S. 367) setzt es in Verbindung mit: hall (er hrt), hallgat (schweigt), hailad (schreitet vorwrts), lui (schlft), hala (Dank), ha 1 (Fisch), halom (Hgel), halovany (fahl, bleich). Der Tod als Person wird im Volksglauben als bleiches, gelbes (halovany, sarga) Knochengerippe (csonlvz) dar- gestellt, das eine Sense in der Hand hlt. Oft wird er auch als 9 *