|
|
VII.
Hexen- und Teufelsglauben.
Wir haben bestimmte Nachrichten, da die Magyaren vor
ihrer Bekehrung zum Christentum Priesterinnen gehabt haben,
die an bestimmten Festen die t'.ulthandlungen verrichteten und
zugleich Heilknstlerinnen waren (s. Ipolyi S. 485). Was einst
im Volksglauben hoch und heilig gewesen, wnrde nach Einfh-
rung des Christentums als ein Cult des Unbsen, des Teufels
hingestellt, und die in die allen Glte Eingeweihten als Diener
des Teufels angesehen. Auf diesem bekannten Wege bildete sich
auch bei den Ungarn der Hexenglauben aus, in welchem ohne
eine Spur logischer Anordnung sich ein mixtum compositum, ein
bunt durcheinander gewrfeltes Gonglomerat von Vorstellungen
und Vorstellungstrmmern befindet, dessen verschlungenen Adern
zu folgen wir nur insoweit wagen, als es zur Ergnzung der
vorhergellenden Abschnitte ntig ist.
Die Hexe heit im Magyarischen boszorkny. Ipolyi
setzt diesen Namen einerseits mii bosz (Rache), andererseits
mit basz-ni (coire) in Verbindung und stellt daneben; ind.
Bhomasura, Bhumaser (von bhu oder bhum = Erde und
asur = Geist; vgl. Hammer, Jahrb. d. Lit. 2. 319), persisch:
Buzurge (s. 'Herbelot, Orient. 3. 227: homme doue du fort
grands talents), aegypt. Busiris; ferner bei Firdusi (2. 91)
den Namen Basur. Die in Ungarn lebenden Slaven haben die
Benennung: boszorka, boszorak fr Hexe dem Magyarischen
entlehnt. |
|
|