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Die Disposition der Suahelibriefe.
Die Suaheli fassen ihre Briefe, entsprechend den Sitten der
arabischra.slimischen Welt berhaupt, in einer bestimmten, Stere.-
typen F.rm ab, die vor allem dem Hflichkeitsgefiihl in her-
gebrachter Weise entspricht. So ist auch die Disposition dieser
Briefe meist in ein und derselben feierlich-frmlichen Weise an-
geordnet.
Das Schreiben eines 'Briefes ist ja dort imjner eine Art von
-Haupt--und Staatsaction. Sehr oft wird-der, welcher einen Brief
absenden will, dazu die Hlfe eines gelernten Schreibers von Fach
herbeirufen mssen, welcher natrlich nicht nach dem Gefiihl seines
Herzens sondern nach den Regeln der Kunst sein Werk ver-
fertigen wird.
Wer selbst schreiben und einen Brief abfassen gelernt, hat
natrlich erst recht das Bedrfniss sein Licht leuchten' zu lassen
und .keine Gelegenheit zu versumen, wo er das, was er gelernt,
anbrtngen kann. Mehr, als man in Europa denken mchte, nehmen
diese Leute beim Schreiben ihrer Briefe einen anerkannten Brief-
Steller* zur Hand, wenn sie etwas recht schnes abfassen oder
einem recht geliebten oder recht geehrten Adressaten etwas schwarz
* Eigentliche Suaheli-Briefsteller sind uns zwar nicht bekannt,
doch schreiben die Lehrer ihren Schlern in Ostafrika fters
Musterbriefe, die dann a.ls Schema benutzt werden. So hatte
sich z. B. der frhere Lector der Suaheli am Seminar fiir orientalische
Sprachen eine Anzahl Suaheli-Musterbriefe mitgebracht, von denen
mehrere im vorliegenden Buche benutzt sind. Bei den ost-
afrikanischen Arabern ist unter andern der Briefsteller des Ahmed
Mtt/janimed hSZiinnt, kvi. Ufi tdajib) Ixvder
Wunder, im Gebrauch, aus welchem Wahrmund, arabisches
Lesebuch pag59 fgg. einige Proben verffentlicht hat. |
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