Bibliothek der Sprachenkunde
Hebrische
Conversations-Grammatik,
Von
J. Rosenberg,
A. HARTLEBEN s VERLAG.
Dir kunst schnell Modernes Hebraisch zu lernen
A. Hartleben's Verlag. Wien, Pest, Leipzig
DIE
KUNST DER POLYGLOTTIE
EINE AUF ERFAHRUNG BEGRNDETE ANLEITUNG
JEDE SPRACHE
IN KRZESTER ZEIT UND IN BEZUG AUF
VERSTANDNIS, KONTERSATION UND SCHRIFTSPRACHE
DURCH SELBSTUNTERRICHT ZU ERLERNEN.
ACHTUNDFNFZIGSTER THEIL:
DIE MODERNE HEBRISCHE SPRACHE
VON
J. ROSENBERG.
-
WIEN. PEST. LEIPZIG.
A. HARTLEBEN'S VERLAG.
ALLE RECHTE VORBEHALTEN.
HEBEISCHE
CO N VERS ATI ONS-G RAMM ATI K.
KRZGEFASSTES THEORETISCH-PRAKTISCHES LEHRBUCH
DER MODERNEN HEBRISCHEN CONVERSATIONS- UND
SCHRIFTSPRACHE.
MIT CHRONOLOGISCH UND GEOGRAPHISCH GEORDNETEN
SCHRIFTPROBEN
PROFESSOR FR MODERNE UND SEMITISCHE SPRACHEN, EMERIT. DIRECTOR DER
S. EDLER VON LMEL'SCHEN KNABENSCHULE IN JERUSALEM, RELIGIONSLEHRER DER
ISR. CULTUS-GEMEINDE IN WIEN.
UND EINEM
ABRISS DER HEBRISCHEN STENOGRAPHIE
VON
J< ROSENBERG,
WIEN. PEST. LEIPZIG.
A. HARTLEBEN'S VERLAG.
ALLE RECHTE VORBEHALTEN.
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Druck von Moritz Knpflmacher,
Vorrede.
Dieses Lehrbuch der modernen hebrischen Conversations-
und Schriftsprache ist zunchst fr die israelitische studierende
Jugend bestimmt, ist aber so eingerichtet, dass jeder Gebildete, ob
Christ oder Jude, ohne irgendwelche Vorkenntnis des Hebrischen,
dasselbe mit Erfolg benutzen kann. Es will den Zweck erreichen,
dass der Selbststiulierende in den Stand gesetzt werde, nach Ab-
solvierung dieses Buches, in der hebrischen Sprache eine leichte
Conversation fhren und einen einfachen Brief schreiben zu knnen,
sowie mit Hilfe eines guten Wrterbuches sich auch an die Lecture
einer hebrischen Zeitschrift wagen zu drfen. Aus diesem Grunde
wurde im theoretischen Theile jeder berflssige Gelehrtenkram,
also Alles was zum praktischen Verstndnis des gesprochenen
und geschriebenen Hebrisch nicht unbedingt nothwendig erschien,
sorgfltig vermieden; hingegen wurde solchen Spracherscheinungen,
die uns auf Schritt und Tritt begegnen, wenn sie auch nicht dem
klassischen Hebrisch angehren, ein breiter Raum gewhrt. Aus
eben diesem Grunde wurde auch die aramische und talmudische
Grammatik aufgenommen. Eine Reihe hebrischer Texte, durchge-
hends dem praktischen Leben entnommene Conversationsstoffe, wie
sie bisher noch in keinem hebrischen Lehrbuche vorkommen,
wurden eigens fr dieses Werk verfat.
Die beigegebenen Briefe sind Originalbriefe, die ich von
Vereinen, Schriftstellern, Buchhndlern und Privatpersonen aus
Ruland, Italien und dem Oriente erhielt, und haben den Zweck,
sowohl mit den verschiedenen Schriftzeichen als auch den Stilarten>
welche gegenwrtig bei den Juden in den verschiedenen Welt-
gegenden blich sind, bekannt zu machen. Eine Neuerung, sowohl
in rem als in der Form, ist meine Proposition, die lateinische Schrift
fr Profanwerke und Correspondenz zu adoptieren; ob sie Anklang
finden wird? Qui vivra verrat
Da dieses Lehrbuch in jeder Hinsicht neue Bahnen betritt,
ein neues Gebiet der Hebristik urbar zu machen sucht, erleidet
es gar keinen Zweifel, da demselben noch viele Mngel anhaften;
ich sehe daher einer, wenn auch abflligen aber sachlichen Beur-
theilung von fachkundiger Seite gerne entgegen, und werde gerechte
Vorschlge und Bemerkungen in folgenden Auflagen mit Dank
bercksichtigen und venverthen. Nur den Kritikern tout prix,
den rufe ich in ruhigem aber entschiedenem
Tone zu: .
Da dieses Lehrbuch fr Gebildete geschrieben ist, so htte
ich eigentlich ber die zu befolgende Methode nichts zu sagen, nur
fr minder Gebte mchte ich folgenden Vorgang empfehlen: Zu-
:nchst lese man den ganzen theoretischen Theil aufmerksam durch,
halte sich beim Einzelnen nicht lange auf und beginne dann sofort
den praktischen Theil, Seite 58. Von da ab mu allerdings jeder
hebrische Text so oft gelesen werden bis hierin die erforderliche
Gelufigkeit und Correctheit erlangt wird; sodann versuche man den
unpunktirten Text zu lesen welche Aufgabe anfangs fast un-
ausfhrbar zu sein scheinen wird. Aber der Schein trgt! Wenn
man den ersten unpunktierten Text, mit Zuhilfenahme des punktierten,
dreimal durchgelesen hat, dann kann man denselben auch ohne
Hilfe des punktierten Textes gelufig lesen, die folgenden Texte
werden aber gar keine Schwierigkeiten mehr machen; nachher wird
der hebrische Text mit der deutschen Uebersetzung Seite 6267
gelesen. Mit dieser Uebung mu die grndliche Einbung der hebr-
ischen^Paradigmen Hand in Hand gehen. Je grndlicher die Para-
digmen einstudiert sind, desto leichter und klarer wird der hebrische
Text verstanden werden. Ist diese erste Schwierigkeit berwunden,
dann erst gehe man ernstlich an die Einbung der hebrischen
Grammatik. In derselben Weise sind dann auch die folgenden Texte
zu bearbeiten. Nach Absolvierung des zweiten Textes beginne man
die Vocabeln am Ende des Buches gruppenweise einzuben, d. 11.
aus dem Hebrischen ins Deutsche zu bersetzen.
Es empfiehlt sich, schon auf dieser Stufe mit der Schreib-
iibung zu beginnen. Zuerst wird ein Alphabet der Currentschrift
Seite 45, fr welches man sich entscheidet, eingebt, sodann der
eingebte Text aus der unpunktierten Druckschrift mittelst dieses
Alphabets copiert und die eigene Handschrift sodann gelesen,
was anfangs nicht so leicht gelingen wird, aber wie gesagt, Uebung
macht den Meister. Wenn es dann mit allen diesen Uebungen flott
und leicht geht, be man auch die aramischen und talmudischen
Theile der Grammatik ein.
Als Fortbildung im mndlichen Ausdrucke ist der Besuch
eines hebrischen^ Clubs sehr zu empfehlen. Zur Lecture whle
man zuerst die vorzglichen Ausgaben des Verlags: Tuschija"
Warschau, in erster Reihe Tawjew,s die jede hebrische
Buchhandlung besorgen kann. Wrterbcher fr Biblisch-hebrisch
gibt es viele und vorzgliche. Handlich, billig und gediegen ist:
Frst: Taschenwrterbuch der hebrischen Sprache. Bei vor-
geschrittener Lecture wird auch ein talmudisches Wrterbuch
unentbehrlich sein. Dem Zwecke entspricht vollkommen: Dallmann:
Aramisch-neuhebrisches Wrterbuch, Yerlag Kaufmann, Frankfurt
am Main.
Ein Handwrterbuch der modernen hebrischen Conversations-
und Schriftsprache in zwei Theilen: Hebrisch-deutsch und deutsch-
hebrisch, hat der Verfasser dieses Lehrbuches in Vorbereitung, und
wird mit der Herausgabe beginnen, sobald sich ein Verleger dafr
finden wird.
Der Verfasser.
Literatur.
Strack, H. L. Hebrische Grammatik.
Goldmann, M. Praktischer Unterricht in der hebrischen Sprache. '
Marti, K. Biblisch-aramische Grammatik.
Siegfried, C. Lehrbuch der neuhebrischen Sprache. 1
Zimmern, H. Vergleichende Grammatik der semitischen Sprachen.
Almquist. Ein samaritanischer Brief an Knig Oscar I. mit <
Schrifttafeln von J. Euting.
Frst, J. Hebrisch-chaldisches Schulwrterbuch. 4
Hommel, Fr. Geschichte des alten Morgenlandes.
Biehm-Baethgen, Handwrterbuch des biblischen Alterthums.
Krn, B. Le Petit Parisien.
Cond er, C. Syrian Stone-Lore.
Schul bum, m.
Benseeb, J.
Luzzato-Lerner,
Lerner, ch. z.
Lne* A. m.
A. Theoretischer Theil.
a) Biblisch-hebrische Grammatik.
I. Einleitung.
Die hebrische Literatur umfat einen Zeitraum von circa
3000 Jahren, von Moses bis auf die Gegenwart. Whrend dieser
ganzen Zeit war der Gebrauch und die Entwicklung der hebrischeil
Sprache niemals unterbrochen worden, und gerade in der Gegenwart
ist sie wieder in ungeahntem Aufschwnge begriffen. Insbesondere
ist es die periodische Literatur, die jetzt in der schnsten Blte
steht. Tagesbltter, Wochen- und Monatsschriften, sowie Jahrbcher
befassen sich eingehends mit allen Verhltnissen und Bedrfnissen
des Lebens. Politische, sociale und konomische Angelegenheiten^
wissenschaftliche und belletristische Themata von jdischem und
allgemeinem Interesse werden mit viel Geschick und groem Ernst
behandelt, Actiengesellschaften zur Herausgabe hebrischer Original
werke undUebersetzungen hervorragender Meisterwerke aller Nationen
entstehen und floriren.
1 Es ist begreiflich, da die hebrische Sprache whrend dieser
ungewhnlich langen Periode naturgem mehrere Phasen durch-
zumachen hatte, je nach dem Orte, der Zeit und den Verhltnissen,,
unter welchen die verschiedenen Erzeugnisse der Literatur entstanden
sind.
Fr das moderne Hebrisch, d. h. fr die Sprache, welche
heutzutage in Bchern und Zeitschriften, in der Correspondenz und.
im mndlichen Verkehr bei den Juden im Oriente und in Ruland
im Gebrauche ist, kommen hauptschlich zwei Momente in Betracht,,
nmlich: Das biblische Hebrisch, wie es im Canon der Heiligen
Schrift enthalten ist und das neuhebrische Idiom in der Mischna
und dem Talmud. Diese beiden Elemente bilden den Grundstock der
modernen hebrischen Conversations- und Schriftsprache. Auer-
dem werden noch hufig aramisch-talmudische Wrter und Phrasen
Hebr. Convers.-Gram. 1
und endlich eine groe Anzahl von Geologien angewendet. Diese
letzten zwei Elemente beeinflussen die Sprache jedoch nur in lexi-
calischer und stilistischer Hinsicht; die Grammatik bleibt von denselben
unberhrt.
Im Lager der modernen hebrischen Schriftsteller machen
sich drei verschiedene Strmungen stark bemerkbar. Erstens die
Puristen, welche ausschlielich biblisch-hebrisch zu schreiben vor-
geben, was ihnen jedoch nicht gelingt, nicht gelingen kann, aus dem
einfachen Grunde, da es ein Anachronismus und daher undurch-
fhrbar ist. Die Bilder einer Sprache werden stets aus dem jeweiligen
Culturleben und der Weltanschauung eines Volkes genommen. Knnen
und sollen wir nun dieselben Sprachbilder fr unsere modernen
Begriffe und Verhltnisse gebrauchen, wie sie einst David und Jesajas
zeitgem angewendet haben? Wem wrde es z. B. heute einfallen
einen deutschen Aufsatz zu schreiben im Stile Luther,s, des Be-
grnders der neuhochdeutschen Sprache? Und doch steht Luther
unserer Zeit nicht gar so ferne!
Zur zweiten Gruppe gehren die Talmudisten, welche dem
ganzen Sprachschtze des postcanonischen hebrischen Schriftthums
in der modernen hebrischen Sprache das Brgerrecht verleihen
Dieser Gruppe gehren die meisten und gewiegtesten Hebristen der
Gegenwart an. Die Hebristen der dritten Gruppe nennen sich Sprach-
erweiterer und suchen durch Neubildungen die hebrische Sprache
wieder zu beleben. Ihr Streben geht dahin, die hebrische Sprache
als lebende Sprache in Schule und Haus, sowie im ffentlichen Verkehr
zu pflegen und zu frdern. Das Hauptorgan dieser letzten Gruppe ist
das in Jerusalem erscheinende Wochenblatt das |iber eine
groe Schaar geistreicher Mitarbeiter und opferfreudiger Anhnger
verfgt, und thatschlich bereits schne Kesultate erzielt hat, wie
ich aus eigener Erfahrung mittheilen kann.
Als ich nmlich whrend einer Orientreise, im Jahre 1893, die
jdischen Schulen in Jerusalem und in den jdischen Colonien be-
suchte, fand ich zu meiner freudigen Ueberraschung, da die Schul-
kinder, Knaben und Mdchen, in allen Lehrgegenstnden, sowie
im Privatgesprche flieend und correct hebrisch sprachen und
schrieben.
3
* Es kann nicht die Aufgabe dieses Lehrbuches fr Anfnger
* sein, fr oder gegen eine Partheirichtung das Wort zu sprechen,
r vielmehr glauben wir dem Lernenden gegenber am besten unsere
Pflicht zu erfllen, indem wir die verschiedenen Spracherscheinungen,
wie sie im mndlichen und schriftlichen Verkehr de facto gebraucht
1 werden, vorfhren und erklren. Thatsache bleibt es indes, dass
diese Zerfahrenheit in den Prinzipien der geistigen Fhrer, fr den
Fortschritt und die Verbreitung der hebrischen Sprache zum groen
Schaden gereicht, indem sie die besten Krfte zersplittert, die grten
Talente lahm legt. Nur eine einheitliche Organisation, ein Sprach-
und Literatur-Verein, auf fester nationaler Basis gegrndet, kann
1 hier Abhilfe schaffen. Verfolgen wir die Culturbewegungen empor-
^ strebender Nationalitten in den letzten 50 Jahren, z. B. die der
Ungarn, Griechen^ Slaven, so finden wir, dass Alle denselben Weg
eingeschlagen haben und die besten Erfolge erzielten.
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II. Schrift
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III. Lautlehre.
§ 1. Das Alphabet.
Aussprache bei den Juden in
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Das Alphabet (Fortsetzung).
Schrift Akadem. Aussprache Am isprac he bei den Juden in
> > CS N Namen Quadrat- I o CO 08 Corresp. Text- Marokko Syrien Trkei i Italien 3 o CO P Polen Russland
70 spir. asp ng jt
80 P P P P P P P P P P
P ph f f f ,f f f f f
P ph f f f f f f f f
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s s SS tsch SS SS SS tz tz tz
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§ 2. Allgemeines.
Man schreibt und liest hebrisch von rechts nach links. Die
lteste uns bekannte Inschrift in hebrischer Sprache ist, wenn
wir von der noch lteren moabitischen Mesa-Inschrift absehen,
die Siloah-Inschrift, die aus der Zeit HiskijaVs herrhrt und vor
inigen Jahren von arabischen Kindern, welche am Teiche Siloah
"bei Jerusalem spielten, zufllig entdeckt wurde. Die Schriftzeichen
auf dieser Inschrift sind phnizisch, wie berhaupt bei den Israeliten
nur die phnizischen Schriftzeichen bekannt und im Gebrauche
waren bis zu ihrer Rckkehr aus dem babylonischen Exile. /Weder
Jesajas noch David, viel weniger noch Moses kannten unsere
hebrische Quadratschrift. Diese hebrische Quadratschrift, die heute
in allen hebrischen Handschriften und Druckwerken allgemein an-
gewendet und von den Juden fr heilig gehalten wird, ist heidnisch-
aramischen Ursprungs; sie war die landesbliche Schrift in Babylon,
wo sie die Juden im Exile erlernten, und die Kenntni derselben
bei ihrer Bckkehr nach Palstina mitbrachten. Esra, mit seiner
gewaltigen Autoritt, wute es durchzusetzen, da diese Quadrat-
sclirift ausschlieliche Bechtsgiltigkeit fr Thoraabschriften und
andere religise Zwecke erhielt, whrend die althebrische recte^
phnizische Schrift den Samaritanern, den Todfeinden der Israeliten,
berlassen wurde, um so die Kluft zwischen den beiden feindlichen
Ylkerstmmen unberbrckbar zu gestalten.
Neben der Quadratschrift hielt sich aber fr profane^ Zwecke
in Siegeln, Grabinschriften, auf Mnzen etc. die althebrische oder
phnizische Schrift noch lange Zeit aufrecht, so da noch die Grab-
inschrift des Tanaiten Elasar ben Asarja und die Mnzen des Bar-
kochba diese Schriftzeichen tragen. Die ltesten Quadratinschriften
sind, wie bereits erwhnt, heidnisch-aramischen Ursprungs und unter-
scheiden sich in der Form sehr wesentlich von den gegenwrtig
gebruchlichen. Sie liegen jetzt in dem unbertrefflichen Monumental-
werke Corpus Inscriptionum Semiticarum im Drucke vor. Das lteste
hebrische Manuscript in Quadratschrift, ein Theil der Heiligen
Schrift, datirt vom zehnten Jahrhundert und ist im Besitze der
9
kaiserlichen Bibliothek in Petersburg. Facsimilen derselben sind
soeben von Ginsburg in London edirt worden.
Aus der Quadratschrift entwickelte sich spter die cursive
Ilaschischrift, welche heutzutager in hebrischen Druckwerken all-
gemein angewendet wird. Hebrische CurrentSchriften gab es in den
verschiedenen Zeiten und gibt es noch jetzt in den verschiedenen
Lndern eine unabsehbare Menge, die wir in zwei Hauptgruppen
eintheilen knnen, nmlich: die deutsch-polnisch-russische oder
askenazisclie Masflti- und die spagnolisch-italienisch-orientalische
oder- sefardische ChaQiqolmos-Sclirift. \
_Ich habe der Entwicklung der hebrischen Schriftarten einen
ber den Rahmen des Lehrbuches hinausgehenden weiten Raum
gewidmet, aber nicht ohne Absicht. Ich halte nmlich die Zeit fr
gekommen, neben den blichen Schriftarten, fr profane Druckwerke
und besonders fr die Correspondenz im Hebrischen die Latein-
schrift zu adaptieren, und wollte den Nachweis erbringen, da die
hebrische Sprache mit den blichen Schriftarten nicht unauflslich
verwachsen ist. Die Tragweite und den wolthuenden Einflu einer
solchen Reform wird jeder denkende Mensch ermessen knnen.
In der modernen hebrischen Literatur und Correspondenz
werden fr gewhnlich keine Vocalzeichen angewendet, was allerdings
das Lesen solcher Schriften sehr erschwert, jedoch, wie die Praxis
lehrt, kein unberwindliches Hindernis darbietet.
Der Lernende be zunchst die hebrische Quadratschrift
aber grndlich ein; sodann entscheide er sich fr eine Schreib-
schrift. Die Raschischrift ist nicht unentbehrlich, jedoch sehr ntzlich?
schon deshalb, weil sie im schriftlichen Verkehr mit spagnolischen,
italienischen und orientalischen Juden auch als Currentschrift gute
Dienste leisten wird. .
*
§ 3. Bemerkungen zu den Consonanten
Die Buchstaben ,, Z1, haben diese Gestalt nur am
Anfange und in der Mitte eines Wortes; am Ende eines Wortes
haben sie folgende Gestalt D, y ,
10
Aussprache der Consonanten.
= ist fr unser Ohr ganz unlirbar und wird durch
einen hiatus in der Aussprache angedeutet.
Die Buchstaben 3 = b;3 = k; = p und F\ = t haben
diese Aussprache nur dann, wenn sie einen Punkt in der Mitte
haben; ohne diesen Punkt wird der Buchstabe aspirirt
ausgesprochen, wie folgende Zusammenstellung zeigt:
b; bh Aussprache = w in: Wort
= k; = kh ch : ach
S = p; ph f : Fenster
D= t; th = th : in dem englischenWorte:
both.
= ch Aussprache =
= t =
D = s wird immer, auch am Anfange eines Wortes, sehr hart
ausgesprochen in: F"a
T z wird sehr weich ausgesprochen s in Rose
= Aussprache in Europa =
s wie im Franzsischen also =
p = q in Europa =
= s == sch in: Schule
= s = in: Ro.
Eintheilung der Consonanten.
sind Kehllaute
Gaumenlaute
Zungenlaute
Zahnlaute
Lippenlaute.
knnen weder Dages forte noch Sewa mobile annehmen.
Anstatt des Dages forte erfolgt oft Ersatzdehnung des vorangehenden
Yocales z. B. Di aber ; aber ; aber ;;
aber Das Sewa mobile wird unter diesen Buchstaben
durch die Halbvocale
Chatuph-pathach = )
-segl (v: e)
-qamez (:T = 0) ersetzt.
0 am Ende eines Wortes wird nicht cha sondern ach ausgesprochen,
also == reach; 1 nichach.
b und als erste Stammconsonanten eines Zeitwortes assimiliren
sich dem folgenden Consonanten in manchen Zeitformen, wie fr
von ; fr ; von ,
wird oft in 1 oder verwandelt, wie aber ;
aber
, , werden nach den langen Yocalen oft als Dehnungs-
zeichen angewendet, und werden dann selbstverstndlich nicht
ausgesprochen. S
4. Die Vocale.
Die Yocale wurden im Hebrischen ursprnglich nicht be-
zeichnet. Spter wurden zu diesem Zwecke vier Consonanten ver-
wendet, u. zw. und bezeichneten, da an dieser Stelle berhaupt
ein Yocal zu sprechen, da also die Silbe offen und nicht ge-
schlossen ist.
bezeichnete die Yocale und
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Als die hebrische Sprache bereits aufgehrt hatte Yolks-
sprche zu sein, und nur noch in den Schulen als Gelehrten- und
Religionssprache gepflegt wurde, erfanden die Schulhupter, an-
geregt von einem gleichen Vorgange in der aramisch-syrischen
Sprache, zuerst die unvollkommenen babylonisch-hebrischen und
sodann die jetzt blichen tiberianischen Vocalzeichen und diakritischen
Punkte zur Sicherung der richtigen Aussprache des heiligen Textes.
Lange gedehnte Yocale sind: = ; |1 = e ;
; 0 ; 1 = = n
Kurze geschrfte Vocale sind: = a ; = e ';
$ = i <* !! = ; 0 = ;
/
Die Transscription der Vocale ist hier, wie in jeder magebenden
hebrischen Grammatik, nach der Aussprache im Oriente gegeben;
die europischen Juden sprechen die hebrischen Vocale anders
d. h. unrichtig aus. Halbvocale sind ( = a) chatuph pathach;
= chatuph qame£; und = e chatuph segl.
Die Vocallosigkeit eines Buchstaben wird bezeichnet durch
das (:) ; in unserer Transscription durch einen Apostroph ()
nach dem vokallosen Buchstaben. In der Aussprache unterscheidet
man zweierlei Sew: Am Anfange einer Silbe wird das Sew wie ein
flchtiges e gehrt und heisst Sewa mobile. Als Silbenschlu wird
das Sew nicht gehrt und heit Sew quiescent.
DagSs, ein mitten in den Buchstaben gesetzter Punkt, ist das dem
Striche, welchen wir ber m und n setzen entsprechende Zeichen der
Verdoppelung eines Consonanten und heit dann Dages forte. In den
Buchstaben bezeichnet er berdies die hrtere Aussprache
der Buchstaben und heisst dann Dages lene. Ohne Dages werden die
Buchstaben, wie bereits erwhnt, weich ausgesprochen. >x
§ 5. Betonung.
Die Wrter werden im Hebrischen meistentheils auf der
letzten Silbe betont; wo die vorletzte Silbe betont werden soll,
setzen wir in unserer Transscription das Tonzeichen (f) ber, und im
hebrischen Texte ein (0 unter den betreffenden Buchstaben.
§ 6. Von den Silben.
Man unterscheidet: 1. offene d. h. mit einem Vocal endende
und 2. geschlossene d. h. consonantisch auslautende Silben. Eine
offene Silbe hat meistens einen langen Vocal, eine geschlossene
Silbe hingegen einen kurzen Vocal. In dem Worte ist die erste
Silbe () offen, die zweite () geschlossen, in dem Worte §
sind beide Silben geschlossen, weil es wegen des Dages forte im
3 = und ausgesprochen wird.
IV. Formenlehre.
§ 7. Das Pronomen.
Die Pronomina personalia zerfallen in separata und suffixa.
Die selbstndigen persnlichen Frwrter sind:
Einzahl. 1. Person oder ich: 2. P. mnnlich:
:
du; 2. P. weiblich. du; 3. P. m. er; w. sie.
Mehrzahl. 1. P. oder wir; 2. P. m. w.
ihr; 3. P. m. od. w. oder sie.
Die Personalsuffixe knnen mit dem Nomen, mit dem
Yerbum und mit einigen Partikeln verbunden werden.
Zum Nomen stehen sie in einem Genitiv-, zum Yerbum zu-
meist in einem Accusativ-Yerhltnis.
Nomin als 11 ff ixe.
Wort, / mein Wort, ?[ m. w. dein Wort,
sein Wort, ihr Wort, unser Wort; m.
T ! TT: 7 I" T : 'V::
w. euer Wort, m. w. ihr Wort.
Worte, meine Worte, ^. w. deine
Worte, seine Worte, ihre Worte, ^ unsere Worte,
m. w. euere Worte, m. ihre Worte.
Verbalsuf fixe.
er htete, er htete mich, ^' m. ^tip w.
er htete dich, 1 er htete ihn, er htete sie, ^W er
htete uns, £ m. w. er htete euch, Chfi^ m. fjD^ w.
er htete sie. .
Andere Frwrter sind: dieser, oder w. Einzahl
diese, Mehrzahl, diese. Man merke diese Worte;
aber dieses%sind die Worte.
wer, was.
§ 8. Der Artikel.
Der bestimmte Artikel fr alle 3 Geschlechter der Einzahl
mit und Mehrzahl wird im Hebrischen durch die Vorsilbe
Dages forte im folgenden Consonanten oder Ersatzdelmung aus-
., .gedrckt: z. b
des bestimmten Artikels verschwindet das , Nach b
, 5 fr aber ; sammt dem vorhergehenden Sewa, wie
fr
:------
§ 9. Das IVomen.
Die Wurzel des Hauptwortes besteht zumeist aus 3 Consonanten
und wird zweisilbig ausgesprochen z. B. Wort. Es gibt jedoch
viele zweiconsonantige Wurzeln, wie Vater, Solin, und einige
vier- und fnfconsonantige Wurzeln, wie
Abgeleitete Hauptwrter werden gebildet, entweder durch
Vocalnderungen oder durch Ableitungssilben, die der Wurzel vor-
gesetzt oder angehngt werden.
Anmerkung. Die wichtigsten Nominalclassen sind in den Pa-
radigmen 2, angefhrt.
Auer den Ableitungssilben und Personalsuffixen und neben
denselben nimmt das Nomen noch folgende Vor- und Nachsilben
an. Vorsilben ,11 ,,. zw.:
als Abkrzung des bezglichen Frwortes
1 und = Bindewort und z. B. und der Mann,
und Moses.
als Fragepartikel z. B. bist du es?
in, wie, b zu oder Dativ, von z. B.
,? in, wie, zu, von einen! Garten
= in, wie, 3u, von dem Garten.
Nachsilben: und JV zur Bezeichnung des weiblichen
Geschlechtes, Einzahl; steht fr mnnlich und 1 fr weiblich,
15
Mehrzahl. Z. B. ein Mann, oder Frau,
Knige, Frstinnen.
Die Nachsilbe Ht bedeutet ferner: nach, z. B.
nach Jerusalem.
Das Geschlecht des Hauptwortes nach seinen Suifixen be-
stimmen zu wollen, wre sehr irrefhrend, da oft mnnliche Haupt-
Wrter weibliche Buifixe und umgekehrt annehmen. Das einzige
sichere Kennzeichen zur Bestimmung des Genus eines Hauptwortes
ist seine Uebereinstimmung mit seinem Attribute, oder dem Prdikate,
da das Geschlecht beim Eigenschafts-, Zahl- und Frworte, sowie
beim Zeitworte leicht erkennbar ist.
Auer der Ein- und Mehrzahl gibt es im Hebrischen noch
ein Dual (Zweizahl). Dieses Dual wird durch die Nachsilbe _
ausgedrckt. Z. B. Jahr, / Jahre, zwei Jahre.
Manches Hauptwort mit der Dualform hat die Bedeutung der Zwei-
zahl verloren z. B. Himmel.
Der Casus wird im Hebrischen in folgender Weise bezeichnet.
Einzahl.
1. Das Haus
2. Josefs Haus
2. | Das Dach des Hauses
3. dem Hause
4. das Haus
Mehrzahl.
1. Die Huser
2. ( Josefs Huser
2. } die Dcher der Huser
3. den Husern
4. die Huser
Aus Obigem ist ersichtlich, da der hebrische Genitiv ganz
abweichend vom deutschen gebildet wird. Beim Genitiv wird nmlich
an einen Besitzer und an ein Besitzthum gedacht; whrend nun
16
im Deutschen die Genitivendung dem Besitzer angefgt wird, wie Josefs <>
Haus, wird das Genitivzeichen im Hebrischen am Besitzthum angedeutet.. ^
Diesen hebrischen Genitiv nennt man status constructus. Der
K
status constructus ist in der hebrischen Grammatik sehr wichtig
und hat auer der Genitivbedeutung noch mehrere andere, so be- *
zeichnet er z. B. den Stoff, woraus etwas verfertigt wird, wie von <
Gef, Gefe, stat. constr. silberne Gefe. ,
Ferner mit attributiver Bedeutung, status absolutus Frau,.
stat. constr. holde Frau. ,
§ 10. Das Adjektiv.
Das Eigenschaftswort hat, wie das Hauptwort, fr mnnlich ^
Mehrzahl die Endung ., stat. constr. ..; fr weiblich Einzahl flT 4)
oder stat. constr. _; fr weibliche Mehrzahl 1 z. B. 4 \
ein schner Knabe; ^ schne Knaben, schnes
Mdchen, schn von Ansehen; 1 schne Mdchen.
Das attributive Adjektiv erhlt den bestimmten Artikel, das x
prdicative nicht z. B. die neuen Bcher; aber
die Bcher sind neu.
TS T : - ^
Der Comparativ wird ausgedrckt durch die Vorsilbe z. B.
Keuben ist grsser als Simon. Der Superlativ
wird durch den Artikel vor dem betreffenden Adjektiv oder durch
folgenden Genitiv umschrieben z. B. Jij311 der jngste; 1JV§ Jjtt <
der lteste seines Hauses. +)
§ 11 Das Verbum.
Man unterscheidet im Hebrischen starke und schwache, oder
regelmige und unregelmige Zeitwrter. ^
Es gibt jedoch nur sieben starke Zeitwrter mit vollstndiger
Conjugation.
Das starke Zeitwort besteht aus drei Consonanten und wird }
zweisilbig ausgesprochen z. B. (wirken). Das Zeitwort
wird als Muster fr alle hebrischen Zeitwrter angenommen, so
da der erste Wurzelbuchstabe eines jeden hebrischen Zeiwortes
der zweite Wurzelbuchstabe der dritte Wurzelbuchstabe .v
17
, heit; daher in hten: <= / = ^ = ^ genannt
wird. Verla sind also Verla mit als ersten Radical z. B.
erheben; Verla Verla mit als zweiten Wurzelbuchstaben
z. B. aufstehen; Verla sind solche, deren dritter Radical
ein ist. z. B. > machen. Verla sind Verla, deren zweiter
und dritter Wurzelbuchstabe gleich sind. z. B. loben.
Es gibt im Hebrischen drei active, drei passive Formen und
eine Reflexivform.
Die erste active Form oder ?], welche eine ein-
fache Thtigkeit oder einen Zustand ausdrckt, wird in folgender
Weise conjugirt:
T
?
ich habe
du hast
er hat
sie hat
Vergangenheit.
mascl.
femin.
wir haben
ihr habet
sie haben
mascul.
femin.
gehtet.
ich werde
du wirst ^
er wird ^
sie wird
Zukunft.
mascul.
femin.
wir werden
mascul.
femin. ( ihr werdet fl^bt^
mascl. ^ !)^
femin. ( sie werden ^
T :1
hten.
Ein Prsens gibt es im hebrischen Yerbum nicht. Hief&r
. wird entweder die Yergangenheit oder die Zukunft, am hufigsten
jedoch das Particip, wovon es ein actives und ein passives gibt>
angewendet.
Hebr. Convers.-Gram. 2
18
(-
4
<4
4)
A
4
Das Particip hat nominale Bedeutung und Form und wird
fr die Gegenwart des Zeitwortes mit dem selbstndigen persnlichen
Frworte gebraucht, z. B.
werde, wirst, wird gehtet
eigentlich: bin, bist, ist
ein Gehteter.
Einzahl.
ich| hte, st, t.
du;eigentlich: bin etc.
. *?
werde, wirst, wird gehtet.
ein Htender.
oder
T S VIV
hte, st, t.
er)
ich
] du
sie
i
werden gehtet.
werdet
werden
werden gehtet
werdet
werden
Mehrzahl.
hten
htet
hten
hten
htet
hten
!wir I
(ihr
(sie
[wir
5 1:
ihr
sie
Befehlsform: mascl. '; femin. hte!
Mehrzahl ; htet!
Nennform: hten.
Die Nennform wird oft zur Verstrkung eines Zeitwortes an-
gewendet z. B.
ich habe wohl gehtet.
^ du sollst wohl beachten (hten).
Die Nennform nimmt sowohl die Vorsilben als auch die
Personalsuffixe an, z. B.
^, ]?,
Indem ich, du, er etc. hten. *j'D^'i ,(,M^'jn
19
Ebenso 3 u. s. w. wie oder wenn ich hte.
11 ^. s. w. da ich nicht hte.
u. s. w. mich zu hten.
Bemerkungen. Wie aus obigen Beispielen ersichtlich ist, erleiden
die vocalischen Bestandtheile der Nennform bei Annahme der Personal-
suffixe eine kleine Aenderung in der Form und die Vorsilben eine
solche in der Bedeutung. Nach der Vorsilbe folgt stets ein Dages
forte oder als Ersatz die Dehnung anstatt z. B. Die
Vorsilbe fordert zumeist den Accusativ der Person. Ohne Personal-
suffixe lautet die Nennform mit den Vorsilben wie folgt:
# ,^ ,*
Die erste active Form geht entweder nach dem
Muster ?5 wie: er htete, oder nach dem Muster wie:
er war schwer, oder endlich nach dem Muster wie: Jbj2
er war klein.
Die zweite active Form heit und hat die Bedeutung
einer verstrkten Thtigkeit. Das Charakterzeichen dieser Form ist
ein Dages forte im zweiten Radicalbuchstaben z. B. von er
zerbrach, lautet die Pielform und bedeutet: er zerschmetterte.
Die dritte active Form bedeutet die Veranlassung einer
Thtigkeit, und hat als Charakterzeichen die Vorsilbe PI z. B.
er lie zerbrechen. Die drei passiven Formen heien ,
und haben die entsprechenden passiven Bedeutungen der drei
activen Formen, also er wurde zerbrochen, er wurde
zerschmettert sein Zerbrechen wurde veranlat.
Die Reflexivform heit z. B. sich heiligen.
Bei dieser Form wird das von oft ganz unterdrckt, manch-
mal nach dem ersten Wurzelbuchstaben gesetzt, z. B. !! reiniget
euch fr ^ ; sich verbergen fr ; unregel-
mig sind: fr ; fr
1*
20
Zur schwachen Conjugation gehren j ene Verbalstmme welche:
1. als ersten, zweiten oder dritten Radicalbuchstaben
haben z. b. ,
2. als ersten Radical die Buchstaben V oder haben,
z. b. ( ,) ,
3. als zweiten Radical ein haben () z. B.
4. als dritten Radical oder haben ( ,), z. B.
,
5. als zweiten und dritten Radical gleiche Buchstaben haben
(), z. B.
6. mehrfache Unregelmigkeiten aufweisen, z. B. ,")
( ,) ,(
,( als Vorsilbe eines Zeitwortes kann eine zweifache
Bedeutung haben u. zw. 1. bedeutet es einfach: und; dann ndert es
weder die Bedeutung noch die Form des Zeitwortes und wird Vav
copulativum genannt.
2. Das Vav conversivum verndert die Vergangenheit in die
Zukunft und die Zukunft in die Vergangenheit, z. B. du hast
gesagt, aber du wirst (oder sollst) sagen; $ sie werden
sagen, sie sagten.
Die Personalsuffixe knnen allen Formen und Zeiten des
Verbums angefgt werden z. B. ?[^' ich habe dich gehtet;
er wird mich hten; ^, er htet dich; ^, hte
mich! ^ dich zu hten, u. s. w.
b) Biblisch-aramische Grammatik.
T Binlflitnntf '
1 EflUlCl billig
Die bisher besprochenen grammatischen Regeln der biblisch
hebrischen Sprache bilden etwa 60% der in der modernen hebr-
ischen Conversations- und Schriftsprache gebrauchten Sprachformen,
whrend der brige Theil, also fast die Hlfte, entweder rein
aramische oder aramisch-hebrische Spielarten enthalten, welche,
wenigstens in ihren wichtigsten Erscheinungen, zu erlernen, derjenige
sich entschlieen muss, welcher die Lecture einer hebrischen
21
Zeitung oder den mndlichen und schriftlichen Verkehr mit Hebristen
anstrebt. 0
In der Laut- und Schriftlehre unterscheidet sich das Aramische
nicht oder nur unwesentlich vom Hebrischen; dieser Theil kann
also hier unberhrt bleiben.
II. Formenlehre.
§ 12. Das selbstndige Frwort.
I. Person Einzahl. ich Mehrzahl. wir
T *: TS:
n. du ihr
in. er 5! , sie
IH. / ,, sie sie
Hinweisende Frwrter.
Einzahl m dieser [ jener
/ diese jene
Mehrzahl diese; ? jene.
Fragende Frwrter.
wer? was? wie? wozu?
Bezgliches Frwort.
welcher.
Unbestimmte Frwrter.
wer immer; was immer.
§ 13. Das Verbum.
Im Aramischen hat das Zeitwort auch eine starke und eine
schwache Conjugation, wie im Hebrischen. Die Grundform des
aramischen Verbums bildet, wie im Hebrischen, die Vergangenheit,
dritte Person, Einzahl, mnnlich, und besteht aus drei Consonanten,
welche einsilbig ausgesprochen werden, wie , z. b.
? schreiben, sich nhern, Tip sich bcken.
22
In Betreif der activen und passiven Yerbalformen verhlt sich 4
das Aramische zum Hebrischen wie folgt. *
Hebrisch: , ;. ,.
Aramisch: , ; ,
14 §. Das Nomen. A
Zweiconsonantige Nomina sind nur in geringer Zahl vorhanden A
und sind stets einsilbig, wie Holz, Mund, T Hand.
Dreiconsonantige Nomina sind entweder einsilbig, wie
Buch, Bild, ^ Wahrheit; oder zweisilbig, wie ^ Welt, ^
Zauberer, Zunge. [
Die Nominalbildung mit mehr als drei Radikalen sind ent-
weder 1. solche, welche durch Wiederholung eines oder zweier '
Radicale entstanden sind, wie: 1^
: glcklich \
:
Morgendmmerung *
: Rad.
oder 2. solche, die wirklich vier Radikale aufweisen, wie Eisen, >
Stuhl, Hosen. ^
Die hufigsten Nominalbildungen mit Vor- und Nachsilben >N)
und AfFormativen) sind:
: Altar;
5 : Chalder;
: Knigreich; 1
: Ende.
: Gebude;
Beim aramischen Nomen wird der bestimmte Artikel durch
den Status emphaticus, d. i. durch angehngten () ausgedrckt, *
wie: ein Knig; | der Knig.
Die Mehrzahl wird bezeichnet, mnnlich durch ., weiblich <
durch }T, oder JJ z. B. Geheimnisse; 9 Lnder; ,
Nachkommen; Kniginnen.
23
4 c) Talmudisch-hebrische Grammatik.
I. Einleitung.
* Im Talmud wird das talmudische Hebrisch Ge-
lehrtensprache genannt, im Gegensatze zur Bibelsprache.
C. Siegfried, in seinem Lehrbuche der neuhebrischen Sprache
charakterisiert die t.-h. Sprache sehr richtig in folgender Weise:
^ Man schuf Analogiebildungen aus b.h. Wortstmmen, bildete neue
Conjugationen der Yerbalstmme aus, entwickelte neue Wortbedeu-
* tungen, man leitete aus uns unbekannten althebrischen Wortstmmen
* Neubildungen ab etc. Da aber aus dem Sprachgute der Bibel sich
nicht alle Neubildungen herleiten lieen, wurden zahlreiche Anlehen
^ besonders aus dem Aramischen, Griechischen und Lateinischen nthig.tt
* II. Formenlehre.
§ 15* Das Nomen
Die Nominalbildung wurde im t.h. durch neue Formen
auerordentlich bereichert, und so wurde ein Wortschatz geschaffen,
wodurch man die zahllosen neuen Begriffe und Verhltnisse mit
^ bewundernswerther Prcision und Reichhaltigkeit auszudrcken ver-
mochte, wozu die b.h. Sprache mit ihren starren Formen und ihrer
Wortarmut durchaus nicht ausgereicht htte.
v Die Neubildungen knnen in folgende Classen eingetheilt
werden.
1 B.h. Worte wurden herbergenommen, erhielten jedoch
andere Bedeutungen. 2 Nach b.h. Formen wurden neue Stmme
gebildet. 3. B.h. Stmme in neue Formen gekleidet, erhielten andere
* Bedeutung und 4. fremdsprachliche Wrter erhielten hebrische
.v Formen oder wurden unverndert im t.-h. aufgenommen.
A Beispiele zu 1: b.-h. Embryo, t.h. ungebildeter Mensch r
^ 1 b.h. Speise, t.h. Geschpf; b.h. Yolk, t.-h. Nichtjude;
b.h. Fremdling, t.h. Proselit; b.h. Genosse, t.h. Gelehrter;
-24-
DJ b.h. Panier, t.h. Wunder; b.h. Himmel, t.-h. Gott; Dg A
b.11. Volk des Landes, t.h Gesetzesunkundiger Mann; *
b.-h. Gerechtigkeit, t.h. Almosen; DlpD b.h. Ort, t.h. Gott; Es *
ist jedoch zu bemerken, da die b.h. Bedeutung sich daneben er- A
halten hat. 4 ,
Zu 2 und 3: (Bcher) Einband, Brcke, Gesang, ^
Erwrgung, Natur, 81 Yereinshaus, Nadel,
u
Schmerz. Mit afformativ 1T. zumeist nomina actionis : das
Backen, das Schpfen, ? das Graben, das Lagern;
Abstrakte Hauptwrter gebildet durch die Endung wie das
Hupfen; ^ das Dreschen; das Uebernachten; das
Sehen; das Hren; ^. das Sitzen; das Wissen;
schwer; lang; benachbart; Goldmnze;
Katze; Summe; Nase; Handwerker;
Heidenpriester; Schiffer; Apotheker; Grtner;
Glaser; Schneider; Absicht; weise;
warm; Messer; Verbot; Erziehung;
Sprache; Dienst, Praxis; Weihe; das Lernen:
(st. ) das Rollen; Grammatik; Dis-
y putation; Trennen (st. :( hinschauen;
Erzhlung; das Anznden; 1 Bekenntnis; *'
Warnung; Freiheit; Gewohnheit; Kennzeichen; 4
Erlaubnis; Schaden. iTOfl Belebung; Sitte; *
(st. ( Cycius; Schaufei; 1 Mnze.
Badestelle; Wohnort; (Geld) Besitz (VgL ;(
bser Geist (St. ;( Wirkliches (St. ;( Lappen
(st. ;( Dienst (st. .( Befreiung;
Synagogendiener, Aufseher (st. :( Gebude, Conjugation; >
Forscher, Prediger; Ruber; {JJtJ Zahl; jh-
zornig. Herr; sieg; Prfung; <
Hindling; wahrhaftig; ewig; stlich
>
*
<
.
K
f
4
4
25
A gttlich; Gebetmantel; Fa; Wanne;
* Morgengebet; ^ Herrschaft; Ehe; Hochmuth;
Armuth; Freiheit; Irrthum; Reinheit;
Exil; (st. ) Stdter; .Krmer;
> Schwzerin; Eine Kranke; Eine Rechtgesinnte;
v Strafe; Sptterei; Verantwortlichkeit,
\ Zu 4: Basis; Denarius; TTQOGOOTZOV;
> vivarium; aXavsvg; Mysterion; ^,
k d(T&6vrjg 5 xdQttjg dux: Charta; tor-
menta; Metropol; Drachma; campus.
carex; ta^ig* (p0Q0 Mog^ piper.
\ § 16. Flexion der Nomina
* Im t.h. wird meistentheils die Pluralendung aber ziemlich
> hufig auch angewendet. Manche Wrter haben im b.-h. .
im t,h. ', andere haben b.h. 1 und t.h. ., z. B. b.h.
, Schale, Weiber, ; Tage; t.h. ,{ ,;
* Viele Wrter, die im b.h. nur in der Mehrzahl vorkommen
^ haben im t.h. ein Singular, wie: Volk; Gurgel;
Priestervorsteher:
Gestirn, Ei.
^ Der status constructus ist zwar wie im b.h. im Gebrauche, doch
hufig wird derselbe mit umschrieben: der
v Morgenschlaf; 11 R. Judas Sohn;
Weltenherr.
Der Dativ wird oft durch "
ausgedrckt
sie nhern sich dem Menschen nicht.
Die Steigerung geschieht wie im b.h. jedoch hufiger noch
r. durch das Wrtchen = mehr ,
\ die Reumlithigen sind grer als die Gerechten.
§ 17 Das Verbum.
> Die Eigenthiimliclikeiten des t.h. in der Nominalbildung finden
auch bei der Verbalbildung statt.
26
Tempusbezeichnung. Das t.h. h^t die beschrnkte Zeit- ^
bestimmung des b.h. vielfach erweitert und ausgebildet. -
Fr die Gegenwart wird regelmssig das active Particip prs. h
gesetzt: : ^ R. Akiba besteigt das Schaffot. Yer- ,
mittelst des Part. prs. wird auch das unbestimmte man ausgedrckt v
z. B. Womit darf man anznden?
Bei bestimmtem Subjecte setzt man das persnliche Frwort
dazu: du weisst nicht. x
Dem t.h. eigenthmlich ist die Anhngung des Suffixes der <
1. Person als Subject an das Part. ich trage Bedenken, >
ich beschliesse. f)
Der Imperativ wird mit gebildet 9_3 empfange!
Die Vergangenheit wird wie im b.h. gebraucht, daneben aber ^ 1
mit Vorliebe das Part. prs. mit vorangehendem z. B. 5 ^ 1
er gieng auf der Strae; mit dieser Form wird auch das ^
Pflegen ausgedrckt, wie 1 er pflegte zu sagen.
Die Zukunft wird neben der b.h. Form noch durch 10 oder
0 gebildet, 1 der wird in die Hlle kommen. ^
er wird Bechenschaft ablegen mssen.
§ 18. Partikeln.
Die Partikeln und bedeuten: jener, derselbe, 11
41
jener Tag, jener Mann, 13 31 an demselben Tage.
welcher, welcher nicht, z. B. deren
Sitte es war zu gehen. wessen? wem?
oder ; selbst, z. B. fr ihr eigenes Be- ,
drfnis; 1 hilf dir selbst. 1 3 wird selbst bestraft.
| hat neben der b.h noch folgende Bedeutungen: $3 A
als Geschenk; Tt? in Absicht.
5 in Zusammensetzungen: ? wie wenn, 1? nach Art,
51/ ,? so wie ich, du etc.
27
ohne, ohne dies.
s - ohne z. B. ohne meine Erlaubnis.
durch, z. b. durch Zwang.
Konjunktionen: da, nicht zu, z. B.
< willst du bei uns wohnen? ?
Gott hat uns befohlen in diesen Bchern nicht zu lesen.
!
- sowohl- als auch oder;
> sowohl der Mann als auch die Frau; sei es so oder so.
obgleich.
t -, weil.
* ' da z. b. da
t die einen so, die andern so sagen.
|t ^? der *[?? deshalb; infolge dessen, da.
* d) Talmudisch-aramische Grammatik.
I. Einleitung, t
^ Im modernen Hebrischen werden mehr als in anderen Sprachen
Citate und geflgelte Worte gebraucht u. zw. sowohl in der Literatur
als auch im mndlichen und schriftlichen Verkehr; diese Citate nun
* sind in den meisten Fllen t.a.; daher wollen wir das Wichtigste
v von den t.-a. Sprachformen hier erklren.
II. Lautlehre.
§ 19. Elision und Coiitractioii.
* Der Talmud, dieses zwlf Folianten umfassende Riesenwerk,
worin eine tausendjhrige Geistesarbeit von mehr als tausend Ge-
lehrten niedergelegt ist, enthlt Stenogramme der in den Lehrhusern
gehaltenen Abhandlungen und Discussionen. Wir haben im Talmud
, ein Bild der damaligen lebenden Sprache, wie sie thatschlich ge-
sprochen wurde. Es drfte damit im Zusammenhange stehen, da
z. B. die Endbuchstaben fehlen, weil diese eben nicht ausgesprochen
wurden, und noch mehrere sprachliche Erscheinungen, die das t.-a.
v charakterisieren, drften auf diese Ursache zurckzufhren sein.
Beispiele. , fr ; , fr
; fr ;; fr .
Einsilbige Partikeln werden mit dem nachfolgenden Worte
zusammengeschrieben, z. B. entstand aus
zuweilen auch wurden ausgestoen, wo sie in der Aussprache
unhrbar waren, wie: fr : fr :
7 TT T T T : T : T
fr ; fr ,; fr ??,
III. Formenlehre.
§ 20. Vorsilben.
Die Vorsilben 3 ,? , , werden mit fol-
gender Bedeutung gebraucht.
Abkrzung von seiend beliebte Form fr die Gegen-
wart er seiend sagen d. i. er sagt.
doch! ? steht es doch geschrieben! Wurde
eS doch gelehrt! hat er doch gesagt!
H bedeutet auch diese z. B. jetzt = diese Zeit.
zugegeben =' dieses bleibe. = jetzt =
diese Stunde.
= z. b. = warum; = ^,
nach der Ansicht (n. d. Herzen); = wegen; =
in dem Sinne; = ber (auf dem Bcken).
Zuweilen steht fr whrend: z. B. whrend
seiner Jugend.
ist = im Aramischen und = im Hebrisehen.
Die anderen Vorsilben werden so gebraucht, wie im Hebrischen.
Es sei noch erwhnt, da oft mehrere Vorsilben einem Worte
vorgesetzt werden z. b. =
21 §. Das Nomen. +
Der Genitiv wird durch die Vorsilbe oft mit vorangehendem
Personalsuffix ausgedrckt z. B. D1T}11TJ der (sein) Knecht
des Herodes.
29
A Der Dativ wird gebildet durch die Vorsilbe oft mit vor-
s angehendem persnlichen Frwort. er sagte zu
\ (ihm zu) seinem Diener. er sprach zu (ihr zu)
> seiner Frau. als ich (sie) die Rabbinen sah.
| : T : T
22 §. Das Frwort. v
v Die persnlichen Frwrter sind: ich, du, er,
V sie, wir, ihr, ; / sie. Hinweisende
. Frwrter sind: dieser, diese plur. diese; jener,
t jene, plur. jene, wie: jener Greis,
v jene Matrone, ,;, 1 jene Banditen.
Die Pronomina ^ werden auch als unbestimmte
u
^ Frwrter angewendet in der Bedeutung von: irgendein, eine, ein.
Besitzanzeigende Frwrter sind:
mein, dein, sein, ihr
unser, euer, plur. ihr.
^ Relative und fragende Frwrter sind: welcher; z. B.
^ welcher von ihnen? in Zusammensetzungen, wie wo,
wie, wer, wer ist es? Aver ist sie? was.
Andere Frwrter sind: etwas; sowohl diese
als auch diese.
§ 23. Zahlwrter.
1 2 3 4 5 6 7
, ,,,,
8 9 10 11 12
K ,, ,^;, u. s. w.
< 20 30 40 50 100
,? ,^, etc.,
12.000 1000 300 200
, , ,
4 und nehmen auch die Personalsuffixe an, z. B
ihr beide.
: :
der erste, die erste, plur. m. 8 f. .
] einer nach dem andern.
der zweite, der dritte.
TT S ' T S
75 ,1/3 ,1/2
§ 24. Das Yerbum.
Yom Yerbum, dem wichtigsten Bestandtheil einer jeden
Sprache, haben wir fr unsere praktischen Zwecke im t.a. nur
Weniges anzufhren, da das t.a. Yerbum bald eine mehr hebrische,
bald mehr aramische Frbung hat, in der Bedeutung jedoch immer
leicht erkennbar ist; nur einiges fr das t.a. Charakteristisches
wollen wir hervorheben.
Endsilben wurden oft weggelassen oder gekrzt, z. B.
fr ich sah, £ fr ich nahm,5^ fr
es war ihnen fraglich sie fragten, fr ^ sie wurden
weniger.
Active sowohl als passive Participia nehmen die subjectiven
Personalsuffixe an, wie ich gebe, du sagst,
ihr saget.
Die Befehl- oder Wunschform 3. Person wird oft mit der
Vorsilbe oder gebildet z. B. sage er doch! ? er htte
schreiben sollen; der Text sollte (ausdrcklich) sagen;
^ er sollte es fr sich behalten.
Die Leideform wird oft fr die thtige Form gebraucht, wie
es war gehrt von ihnen, d. h. sie hrten es,
(von) mir wurde es gesehen, d. 11. ich sah es.
§ 25 Partikeln.
Umstandswrter sind: propos, unter-
dessen, mittlerweile, !3 im Gegentheil, 3 wahrhaftig! ^
es gibt, ( noch immer, warum, nachtrglich,
31
, mit einander, besonders, 3£{£? klos, nur> z ^t
>^ das ist nur Schwei, ^ angenommen, z. B.
v angenommen du sagst; vielleicht, dort,
gewiss, mehr, so sehr, etwas (unbedeutend)
? mit vorangehender Negation: gar nicht z. B.
dass er gar nicht hatte, es ist nicht so: es ist nicht;
etwa, z. B. ist etwa geschrieben etwas; nach Negation:
y< nichts, z. B. im sie sahen Nichts, ? wie? von
v selbst, ?; von vorn herein.
. Vorwrter: wegen, auer, nach, bei,
gegen, gem, fr.
Bindewrter: wenn, z. B. wenn du willst,
^ werde ich sagen, da, z. B. da es klein ist,
kann es in Verlust gerathen, sondern, folglich,
wenn, wenn nicht (hebrisch ,(, sogar, dennoch,
obgleich; dennoch;
vielleicht; 3 deshalb; infolge dessen, dass; ? folglich;
auch; so ist es auch!
32
B. Paradigmen.
1 Zahl
Grundzahlen S
weiblich. 33a,M.nlic]b.
St. const. St. abs. St. const. 1 St. abs. tsa
1
2
T 3 ^
4 {
5 4
^ T 6 4 >
7 t
/ 8 .4'
'? 9 4)
^ & V V 10 K
? 11 i
t 4
4
? 12
. ? 13 V
. ? ?? 14 J
^ T T T 5 15 J {
. T T T 16
? ? 17 \ -
: V V S ? 18
? '? 19
20
, , 60 D 30 40 50 y.
70 80 90 100 200 , K
400 500 600 , 300 \
700 800 900 1000
a) Hebrisch.
^Wrter.
A 1 Ordnungszahle 1 n
weilolioli.
Mehrzahl Einzahl Mehrzahl Einzahl
T der 1.
2.
3.
V 1 4.
5.
* ^ # 6.
% ^ 7.
y '? ^ 8.
1 ?' ? ?' ?' 9.
10.
* 1 Wiederholungszalilen.
* !, , doppelt
loofach ^ 10 fach
I ^ 2, 3 mal
} T h e 111 n g s z a h 1 e n.
, , , V2
,, 3/ 1/8
i , % V 4
> 3 ^ ^A0 , J/l0
Hebr. Convers.-Gram. 3
*2. Hauptwrter mit Personalsuflixen
ihr euer unser ihr sein dein mein St. const. St. abs.
l"T S : : : Wort
l"T S : : .? : : Worte
? : : V V Kleid
1! I-T : : : ? : - : Kleider
: VI Monat
1 V : T : : iv : 1 iv : : - : : * Monate
) T T J ^ T : : : Recht
} v ~ : s 1" T : iv s : ^ Rechte
m rm 1**1 T | W m Rohr
1 v| , TO * Rohre
3 ? : * V ? Sohn
* V .>. * V ^
) v : 1" T T IV T T T ?!, T ? T Shne
1" 1 T : T |T S . Itt : Tagend
: T IV 1 5 ? 1 T : Tugenden
# TS:* 9^ ^ vi* : VIV : Ruhm
. 1' Kronen
T T T ?? T : T Vater
T IV : T : T Vter
? T Mutter
T Mann
1" T : T IV T : TTS ,? T 'S T : Mnner
T T 1 T T, T T Bruder
'! : . T IV : T V Brder
"1 T ? Tochter
co : V ( * T IV T : : T Tchter
*3 Das starke (regelmssige) Zeitwort.
Vergangenheit.
ich
du m.
du w.
habe gehtet ~ r
wurde gehtet J^*
habe sehr gehtet
wurde sehr gehtet S7f £
lie hten f^f Z "
wurde auf Veran- *jiT^p
lassung gehtet ^ } *
htete riflfch ' w
cnrnj)
1: s
IS
:1
: : T
werde hten
werde gehtet werden
werde sehr hten
werde sehr gehtet w.
werde hten lassen
werde auf Veran-
lassung gehtet
werde mich hten
T 1: T
T 1: :
T 1:
TIS- S T
)
er
sie
wir
ihr
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Zukunft.
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1 S S T
I. act.
I. pass.
II. act.
II. pass.
III. act.
III. pass.
Reflex.
I. act.
I. pass
II. act.
II. pass.
III. act.
III. pass.
Reflex.
* jr
* # *
Actives Particip.
!hte
werde gehtet
hte sehr
werde sehr gehtet
lasse hten
werde auf Veran
lassung gehtet
hte mich
hte!
sie er du ich
T
1' s 5 T S
TS V TS* TT?" T S *
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^ 1 : V
T S T TS T T T 5 T T S T
T S :
Gegenwart.
wir
Passives Partimp.
ihr
sie
,
,
, ^
,
,
T \ 5 T \ 5
hin
gehtet
bin sehr
gehtet
Imperativ
, '4 bin auf
_Veran-
lassiuig
gehtet
Infinitiv
Singular
f.
Ylural
werde gehtet!
hte sehr!
lasse hten!
Ihte dich!
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:
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: T *
:
7
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T SP* S
.. ; : T .
,
, #
, £
,
:
hten
gehtet werden
sehr hten
hten lassen
sich hten
I. act.
I. pass.
II. act.
II. pass.
III. act.
III. pass.
Reflex.
L act.
I. pass.
II. act.
III. act.
Reflex.
*4. Das schwache (unregelmssige) Zeitwort.
Vergangenheit.
Classe sie ihr wir sie er du 1 I . ich
, I. active Form.
t T 1 T T S T m T 1 T r t gab
t: TT T :: T 1: :1 wich
T . T T T r^T stieg
, T T 1 T TIT T T T 1 T kam
T T 1 umringte
I. passive Form.
wurde geboren
erschaffen
vertrieben
1<
: .
1
T 1:-
T I. ~ *
T 5
T S
II. active Form.
1
S.
T :
.
: T befahl
, & & 1 T : T ? & ^ erhob
: : T _' T1! beschmte
.
-* . < & - 9 - :
11. passive Form.
{ * ^ T . T 1" wurde vertrieben
. 1 V . I* * T : \ . \ T 1" ....,. erhielt Befehl
:1 T s : T 1: :1 wurde umringt
III. active Form.
II T I* :: T IJ :1 stellte
^ _ T 1: breitete aus
: V ( T,' : : T 1: * nahm weg
, ; T 1" .. .. . brachte
wurde gebracht I
geschlagen
vertrieben
gespeist
trauerte
betete
rechtfertigte mich
bckte mich
III. passive Form.
:
; ;
T : T
Tl S--:
T1:--:
S--T | :1
T
T : T
^
?
?
Reflexive Form.
3|
:1-- : T : :
^
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5
IT
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S T T
3
: ;
,
,
,
!
4. Das schwache (uiiregelmssige) Zeitwort.
Zukunft.
wir sie er du ich
ihr
f. I
Classe
Stamm
I. active Form.
, :? IV s ?? . m werde gehen
; . T T T T weichen
T 11 _ nehmen
/ . hinausgehen
I. passive Form.
, T * ^ JT T "T [gefrchtet 1 U
, ^ ^ T ^ .. T. ^ T V g ,erhoben 1 3
S T ? .. f.. . .. T.. .. .. * gegessen §
II. active Form.
werde hoffen
fllen
trsten
!
?
:
V, :
?
m
!5
. :
5
, ?.
: s
" :- [ -: iv
.
% ¥
x > ¥ v %
II. passive Form.
1
4\
fffU
1 : : : 1 : : 5 J umringt \
1 1 : 1 1 gesegnet >
: : : - getrstet j
III. active Form.
schauen
.: : T IV V : : V : J
! " ! 1[
: < !
III. passsive Form.
\ T *. gestellt j
" , : TIV ! : m 0 ;* gegeben (
1: T IT dl H I entfernt I
, T IV ?? V ? V [geschlagen(
Reflexive Form.
beten
mich bcken
mich recht-
fertigen
, : TIV : .- ..
V S s : VI Qi Uf >
.^ : : ( ^- 1 T- . ^/ £
,
* 4. Das schwache (uiiregelmssigc) Zeitwort.
Passives Particip Gegenwart. Actives Particip.
Stamm Classe sie ihr wir er du ich
:: T
I. active Form.
gebaut , T S T , T V baue
gesehen , T : , sehe
gemacht ? , mache
gegeben , : : , T S gebe
,
geboren
gegeben
erschaffen
.£ furchtbar
beauftrage
ndere
befehle
entdecke
T
:
.
V :
: :|
: T
:
passive Form.
,
,
, ;?
,
active Form.
,5'
,
,
,
^
.11
95,
,
f e h 1 t.
,
|T\ : IT. :
,
. s :
,
,
bin beauftragt
verndert
befohlen
entdeckt
|
.
11. passive Form.
, T v bin vertrieben
feli 1 t. ','' umringt
;, T \ geschlagen
III. active Form.
, .* , schlage
, , lehre
t T : bringe
T T T : tdte &
1 T ,nehme weg '
T TST ^ 1 ,speise
^ ^ , T :1 1 fahre hinauf
III. passive Form.
-
werde geschlagen,
.|
belehrt
gebracht
getdtet
wegge-
nommen
gespeist
hinaufge-
fhrt
^hingestellt
k{ gespeist
^[vertrieben
<,
!
njofci
'
,
\ \
T T.T
,
, 0 :Reflexive Form
feh 1 t.
44
0 4. Das schwache (unregelmssige) Zeitwort.
Imperativ.
Mural Singular
St. C1. f. 1 m. f. w.
I. active Form.
T S 1 S s s <' schreibe!
TIS S tritt her!
, gib!
i!
weiche
T IV T umgehe!
, T 1 komme!
werde gehtet
gespeist
erschaffen
erhoben
.. T .
T
I. passive Form.
: T
ST"
!5
ST
s \
II. active Form.
T IS T
T IS T "
,
£
^ T 1 V & : & S & erhebe!
1 1 S 1 umringe!
T IVT ST ST frchte!
III. active Form.
T S I T T 1 T T tdte!
TIV S 1" T T umringe!
schlage!
T 1 1' : T bringe!
45
4. Das schwache (unregelmssige) Zeitwort.
Infinitiv.
St. Cl. Refl. Form Passive Form Active Form
III. II. 1. III. II. 1.
= / T: T V S T T .. . ... T hintreten essen aufstehen entdecken
5 Mangelhafte Zeitwrter.
Gegenwart.
Wv
,
T J V 1: V
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. :, .
.,
^
,
, :
,
ich. bin
du bist
er, sie ist
wir sind
ihr seid
sie sind
:
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IT
V T V T (
> ich habe
Â¥ du hast
er, sie, hat
wir haben
ihr habet
,. f sie haben
Vergangenheit.
3
ich war
du warst
er war
wir waren
ihr wret
sie waren
Zukunft.
ich werde sein
du wirst sein
TT
?,
,
,
> V T V T TT
) V T V T TT
ich hatte
du hattest
er hatte
wir hatten
ihr hattet
sie hatten
.,
er, sie, wird sein .
wir werden sein
ihr werdet sein
m sie werden sein
ich werde haben
du wirst haben
It 1 ,.
er, sie, wird haben ,.
wir werden haben
IT V :
ihr werdet haben
) TT V 5
sie werden haben
I VT VT VS
46
*5. Mangelhafte Zeitwrter.
.Gegenwart
ich hin nicht ich habe nicht
du bist nicht ? du hast nicht
er ist nicht er hat nicht
wir sind nicht wir haben nicht
IT ) |V
'{ ihr seid nicht '{ ihr habet nicht
sie sind nicht sie habe nicht
Vergangenheit.
ich war nicht ich hatte nicht
T t f
du warst nicht du hattest nicht
du warst nicht f 1TJI | du hattest nicht
er war nicht er hatte nicht
f f TT
sie war nicht sie hatte nicht
T 7 I i
wir waren nicht wir hatten nicht
ihr werdet nicht Tri! ihr hattet nicht
sie waren nicht sie hatten nicht
Zukunft.
ich werde : ich werde
du wirst ?/ du wirst
T.T>, er, sie wird er, sie wird
wir werden wir werden
I T V S Vi*
iht werdet 1T,T ihr werdet
-ihr werdet f : ihr werdet f
TIVS
sie werden ; sie werden
sie werden f
ST V TIVt (
,nicht haben. nieht sein
- 47
*6. Partikeln.
mir in mir
dir ti dir ,
ihm, ihr , ihm, ihr
uns T uns
euch euch ?
ihnen ihnen ?
mich mit mir
dich / dir ,
ihn sie , ^1 ihm, ihr
uns ) uns IT
euch ,^ euch ,
. 1 , ihner , 1
sie , %
zu mir auf mir, mich ?>
dir dir
ihm, ihr T IV T ihm <,
uns uns ?)
euch , 5 ,, euch 3
, n ihnen ihnen ^
mir (mich)
dir
! r. t :
ihm.
TT!
uns
euch
ihnen ^
*1
y r vor
mein
, dein
, sein, ihr
T V '
unser
IT V
, euer
, ihr
v t v v i v
von mir
IV
?, dir
, er, sie
uns
, euch
, ihnen
wie ich
1, 1 du
1,1 er, sie
wir
?, ihr
, sie
. mit mir
, dir
, ihn! ihr
uns
, euch
,ihnen "
zwischen mir
dir
,ihm ,,
uns
? euch
ihnen ,,
48
Paradigmen.
*7. Haupt
ihr euer unser ihr sein
fem. /A fem. m.
:
TT TT:
T T 5 T
TT: TT:
m m T \
T v
TTT V:
! T T T V: T V:
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TT- : : ?
T T T S T T T : ~
TT* S : :
/ T T T : T 1
TT : s
? T T T S : : :
T : :
: :*
49
b) Aramisch.
Wrter.
dein dein Status
fem. m. mein constr. absol. emphat.
|v v der Knig
! die Knige
: das Buch
? : ! T : die Bcher
{? T die Grube
m T *. die Gruben
T V: T V: * der Gott
T V: die Gtter
? ; < die Welt
vifa ; ^ .. die Welten
.: : : T das Bcklein
1 ; _ : die Bcklein
:: - T : die Knigin
! ? -TS T : ? TT: die Kniginnen
. T S T : : die Provinz
?! : T I : TT die Provinzen
: T X 4ias Reich
TIX*" 9? T T 5 X die Reiche
T T - T der Yater
TH T TT : die Yter
1 T T T 1' T -! TT"! :(
Hebr. Convers.-Gram. 4
*8. Das Verbum.
Vergangenheit
sie ihr du ich
St. C1. wir sie er
1 1 m. f. I m.
I. active Form ()
,9 ttete
T "J T! S : :: a
;? ) :* nahm >
T S : ? TS "5 : . ! konnte ^
, ! m : T SIT stand auf
m m ? ! TO S T ! drckte
| ! ! T : T I 'entdeckte
I. passive Form. ()
wurde gettet
gestellt
gedrckt
entdeckt
?,
5 T 5 |T S
?
: |
?
^-
|T :
IL active Form.
. . T : 1 ? ttete viele
\m 1: 5 T !: besttigte
^ , . zermalmte
T _ deckte ganz auf
'S
5h >
% besttigt
entblt
lie tten
fhrte hinaus
: lie aufdecken
g g gettet
'? S *3 S <* gegessen
g s gedrckt
T S
II. passive Form. ((
_
HI. active Form. ()
<
!
III. passive Form. ()
:
:
_
* 8. Bas Verbum.
Z 11 k u n f t.
du ich
St. Cl. sie ihr wir sie er
f. | m.
I. active Form.
^ werde tten
mw ; hinaus gehen
.; ; . wissen 1
; aufstehen
I. passive Form.
. !1- . werde gettet werden
.? ' . . aufgestellt
.;; gedrckt
II. active Form.
^ ^ _ ; werde viel tten
besttigen
* .. .. . ?J entdecken
0 *
II. passive Form.
.^ § . werde zerstckelt
! ! ! . !. erhalten
. ^] 1 entdeckt
III. active Form.
^ ! ?! 1 werde tten lassen
1? : speisen 1
?; 3§ ! hinaus fhren co
1 1 aufrichten 1
III. passive Form.
.^ 5 . ! &X) 4H zerhauen
^ !! C 2 hinausgefhrt %
1 T 1 T T T T 'S 3 2- gesetzt g
^; ^; > ^ < gedrckt
Actives Particip.
* 8 Das Verbum.
Gegenwart.
Passives Particip.
sie ihr wir sie, er du ich
St. C1. t m , 2 T 'S
I. active Form.
T :
^ | tte
? T 5 T T esse
wm |T: T m gehe hinaus
passive Form.
^ T :| : werde gettet
werde gegeben
^ r : : vergessen
active Form.
^ : : T ttete viel
! _: _. erflle
: -; TS: entdecke
^
werde gettet
gegessen
hinausgefhrt
fehlt.
_: ?
Igransam gettet
. erfllt
erfllt
entdeckt
5
s 3 if s s & S if
c I C 5 & j
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werde auf
Veranlassung
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Veranlassung
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£2. S- 2- ST ffi - ~ *
§ 8> £
SS
Das Verbum,
Imperativ.
Plural Singular Plural Singular
f: m. f. m. f. m. m.
I. passive Form. I. active Form.
werde gettet! , tte!
gegessen! ^ iss!
aufgerichtet! T 5 |T S ^ ^ stehe auf!
., gedrckt! ! drcke!
entblt! TT : : :: TS. ..... T T S 5 T : entble!
IL passive Form. II. active Form.
wurde zerstckt! $ _{ tte viel!
verjagt! ^ ^ entlasse!
besttigt! mm 5 besttige!
aufgedeckt! T T t ' T S T T decke auf!
III . passive Form. III. active Form.
werde gettet lasse tten!
gespeist 1? speise!
hinausgefhrt T| : § fhre hinaus!
aufgerichtet T : 1 T ? 1^ ? lasse errichten
Infinitiv.
Passive Form. Active Form
in. 1 n. I. in. 11. I.
* ^9 t s ^ TT: * TT:!' !? . _: TT .... tten aufstehen aufdecken
*9 Partikeln.
3. f. 3. m. 2. f. 2. m 1 .plur. 3. n. 3. f. 3. m. 2 f. 2. m. 1. C.
m T T : ich
. TT T mein
T T T : : T T : bei mir
TT T ? mir
! = 1 !^ ! : TT T ! T T T : :? T mich
?0 ? ?? ?! T T . 3 ? in mir
;' T T T w von mir
?! ? ?! ? T T T : - ? T : ? T: wie ich
58
C. Praktischer Theil.
<
Transcription in vocalisierter Latein-TEXTSCHRIFT.
*
P'thiychah.
Ph 'amowd 'imadiy, qowre' n'iym! hat ozi^kh liy? v^asmiy'akh A
peser dbhr, mah himrisniy (mah r'iythiy fal kkhh) lbh' biq,hal *
m'chabrey s,phriym (la'alowth ral bomthey chowbhrey chbher, 4
Thowsiph fal hri'sowniym Wd sepher 'echd mowreh hassphh <
h'ibhrijh, achrev ser qidmwniy tuwbhey sowphrenuw b,siphrey 4
diqduwq mow'iyliym, uwbiphrat b^meynuw elleh Jiebliiy'uw lnuw *
tfsuwrh mimmibhchar p,1iy tfbhiiwnthm miyniym, mimiyniym
sowniym, hen b,chiqrey hallsown v^enb^ibh siduwrm fal piyhi Ikhowth
happadguwgijh Vsiytowth limmuwdey halPsownowth hachdsiym; *
uwbh^ichuwd 'acharwney h'acharowniym, halo' hemmh hows'owth *
u
hattuwsijh IVVa'rsa' v^iphrey hachinuwkh h'owm,diym Vruwm
hamma'alh sei Ben J'huwdh, Grazwbhsqiy, Jeliyn, J abe?, Piynes
Veres haqq,dowsh v,rowd v,rowd, v,khol jqr r'uw eyneynuw! *
Uwmah 'niy b'thiy l'howsiyph eal ,elleh, 'aser qotnm fbhh
mimmthniy? 'ach katter liy z,feyr va^achavvekk da'ath kiy, mqowm *
heniychuw liy g,dowliym \^towbhiym mimmenniy, Thithgader Vmiqsow'a
seliy. ,Im nasgiyach b,feyn p,quwchh fa-l hamown siphrey haddiqduwq, f.
'ser Fme'owth v^a'alphiym nidp,suw v^phowsuw b,machneh
htibhriym(b,mowsbhowth haj j ,huwdiym), az nakkiyr karega, kiy rubbm
k'khullm b'ad hann,friym talmiydey bottey hassepher nithchabrnw, ^
Phithlammed b^ezrath mowreh uwn^nahel. abhl b,siphruwth h'amiym
riimuwdey Fsownowth hachajowth niphgows ral kol saad s,phriym
59
Vocalisierter hebrischer Text.
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?
Fthuwbhiym Vkhivvuwn Pmithlamdiym b,fasmm b'liy misan
nPlammed. Uwmaduw'a jiggre cheleq ^phath 'ebher? hlo5 rabbiym
hajjowm hammistowq,qiym ld'ath Tsown haqqwdes halchh
Pmaaseh, ,im Phith'anneg fal siphruwthh hajjphh 'ow Pswrekh
fisqm v,gam Prabbowth ,owhabhey hassiyach v^assig basphh
h'atiyqah v,hanniphl'h hazzo'th! Kol elleh, chowsqey hassphh
lia'ibhrijh hajj,pheyphijh, jiphnnw kh vkhh v^Yaluw b^dm
cheres; kiy 10' nims' fad hajjowm sepher limmuwd ibhriyth
Tmathchiyliym b,fasmm Vliy 'ezrath mowreh. fal ken gmartiy b,dafatiy
rmal'owth eth hachisrown hammuwrgs hazzeh k'jad adownj
hattowbhh flaj, 11wbh,nisjownowthaj b,howr,ath l'sonowth
hachajjowth zeh 'asrowth bassniym estammes, ltheth g,,uwlh
li^phath (Phsiyr cherph miss'phat)'ebher hachamuwdh li'aluwbh.
Uwme'atth, achaj vWaj! he' lkhem sepher m,phowrs
11wm,phowrt, dbhr dbhuwr fal ,ophnyv! Limduw heytebh eth
kol hakkthuwbh bow, iiwbli'owd j^chiym achdiym tagiyuw limchowz
chephs,khem, k5khol avvath naphsPkhem, uw^machtem biphriy **,qiy-
dathkhem (chariysuwthkhem). Uwbh'oz^khem Tharchiybh ethg13huwl
jowd^ey ^phath febher, taspiyW sephaf b,rakhowth Pkhol bet Jisr'e],
v,asmowthm 11ajj,bhesowth mizowqen tfdasnuw v,thartiybhuw, \T,hjh
zeh ^khriy b,fad famliy. HamnPchabber.
Nach diesem neuen Transscriptions-System ist die ortho-
graphische Reconstruction des hebrischen Urtextes ermglicht, was
bei keinem andern Transscriptions-System bisher der Fall war.
w und y sind blos Dehnungszeichen, sie werden daher nicht
ausgesprochen.
61
: ? /
v
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: .... -t -:t tt| :: tt v t
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t s V s -S V s I s s v:-: j v s s : : : V
^,
s s s s v s ~ p, "ts* "ts ts -iv 1 s ~ v
;1) ?
*
62
Wrtliche Uebersetzung.
Einleitung. "
1Hier 2verweile 3mit mir, 4Leser 5freundlicher! 6Neige 7dein 4
0111* 8mir, 9ich will dir mittheilen 10den Grund 11der Sache, 12was
13 mich bewogen hat 14zu besteigen 15die Tribne 16der Verfasser,
17um zu vermehren 18die bisherigen (frheren) um 19noch 21ein
20Buch, 22Lehrbuch 23der Sprache 24hebrischen, 25nachdem 26mir
zuvorgekommen sind 27die besten 28unserer Schriftsteller 29mit Bchern 4
30der Grammatik 31ntzlichen, 32und besonders 33in unseren Tagen
34diesen 35brachten sie 36uns 37Gaben 38die vorzglichsten 39Frchte
40ihrer Kenntnisse 41verschiedenster 42Arten, 43sowohl 44in der For-
schung 45der Sprache 46als auch 47in der geschickten 48Anordnung
49nach den 50Gesetzen 51der Pdagogik 52in den Methoden 53des *
Unterrichtes der 55modernen 54Sprachen; 56 insbesondere 57die aller
letzten, 58nmlich: 59die Ausgaben 60der Tuschijah" 61in Warschau
62und die Unterrichtsbcher, 63welche stehen 64auf der hchsten 65Stufe,
66von Ben Jehuda, Grasowsky, Jelin, Jabez und Pines 67in !Palstina 4
68usw. usw. 69Alle 70Kostbarkeiten 71sahen da 72unsere Augen! 73was
nun 75komme 74ich 76hinzufgen 77Diesen, 78deren kleine Finger *
79mchtiger ist 80als meine Lende? 81Jedoch 82gedulde 83mir 84ein ^
wenig,/5ich will erbringen 86den Beweis, 87da 88Baum 8gelassen
haben^nir 90jene Greren 91und Besseren 92als ich, 93mitzuwirken 95in A
meinem 94Fache. 96Wenn 97wir betrachten, 98mit Auge 99offenem a
100die Menge 101Sprachlehren, 102welche 103zu hunderten 104und
tausenden 10^gedruckt 106und verbreitet werden 107im Lager der
Hebrer, 108da 109merken wir 110sofort, 111da die meisten, 112wenn
nicht alle, 113fr 114Knaben, 115Schler 116in Schulen 117verfat wurden
118zum Unterricht 119mit Hilfe 120eines Lehrers und 121Erziehers.
122Hihgegen 123in der Literatur 124 anderer Vlker 125zum Unterrichte ,
126moderner Sprachen, 127begegnen wir 128auf jedem Schritt 129Bcher
130 verfat (geschrieben) !^absichtlich 132fr Selbststudierende 133ohne
Hilfe 134eines Lehrers. 135Warum also 136sollte geringer sein 137der *
Antheil 138der hebrischen Sprache? 139Gibt es ja 140Viele 141heut-
K
Unpunktierter hebrischer Text.
128,4 5! 6 7 8 910
11 12. 13 < !)
(14 5^ 16 ) 17 18 19
20 21 22 23 24 25 26 27
28 29 30^31,/32 33 34 35
36 37 38 39 40, 41 42, 43
44 45 46 47 48 49 50! 51
52 53 54 55; 6^ 57 58
59 60" 61 62 63 64
65 66 67 68
, 69 70 71 72, 73 74 75 76 77
78 79 80? 81 82 83 84^.85
86 87 88 89 90 91 92 93
M . Ha I
94 95. 96 97 98 100 101
102 103 104 105 5 107
( ) 109 ts108 110 111 112
113 114 115 116 117 !118
119 120 121. 122 128 124: 125
126 ^12 128 129 180 181
132 138 184. 185 186 187
\
64
zutage, 142die wnschen 1tfzu kennen 144die heilige Sprache 145theo-
"1 I 4 J J ^^
retisch und praktisch^ entweder zur Ergtzung an der schnen
Literatur 145oder als Bedrfnis 146in ihrem Berufe, 143mehr noch
aber 148die sich freuen mchten 149zu conversieren 150in der Sprache *
151alten und wunderbaren 152dieser. 153Alle jene 154Liebhaber der x
155hebrischen Sprache 156lieblichen, 157wenden sich 158nach allen
Seiten, es bleibt in ihrer Hand 159Scherben (d. h. Nichts); 160denn es gibt
nicht 161bis jetzt 162ein hebrisches ^Lehrbuch 163fr Anfnger,
164Selbststudierende 165ohne Hilfe 166eines Lehrers. 167Daher 168be- *
schlo ich 169auszufllen 172diese 171fhlbare 170Lcke, 173mit der *
Fhigkeit, die ich der Allgte Gottes verdanke. 174Meine Erfahrungen A
170im Unterrichte 176moderner Sprachen 177seit Decennien 178sollen
dazu dienen, 179Erlsung zu bringen 180der hebrischen Sprache,
181der lieblichen Verschmhten. 182 Nun, meine Brder und Freunde, A
183da habet ihr ein Buch 184deutlich, ausfhrlich und 185wohlgeordnet;
186 lernet (fleiig) gut 187alles was darin steht 188und nach Verlauf ^
190einiger 189Monate 191werdet ihr erreichen 192das Ziel eueres
Wunsches 193ganz nach Herzenslust 194und ihr werdet euch erfreuen
195an der Frucht eures Fleies. 196Wenn ihr so mithelfet 197erweitern K
198da? Gebiet 199der Hebristen, 200werdet ihr Segen bringen 201in das <
Haus Israels, 202und seine Knochen, 203die verdorrt sind vor Alter 4
204werdet ihr neu beleben 205und erfrischen. 206Das sei mein
Lohn 207fr meine Mhe. 208Der Verfasser.
Freie Uebersetzbng.
Einleitung.
Verweile hier, lieber Leser! und neige mir ein aufmerksames
Ohr, da ich dir die Grnde mittheile, die mich bewogen haben, mit
diesem Buche vor die Oeffentlichkeit zu treten, nachdem bereits
eine Menge vorzglicher Lehrbcher der hebrischen Sprache vor-
handen sind, von welchen ich hier nur die bedeutendsten namhaft
u
machen will, nmlich: die Ausgaben der Verlagshandlung Tuschija
138 ? 139 140 141 142 143 144
. 5^ 146 144 145
146 147 148 149 150
151 152! 153 154 155
156 157 158 159, 160 161
162 163 164 165 166,;
164 168 169 170 171 172
m 174 175 176 177
178, 179 180( )
181 182, 183
184, 185 186 187
188 189 190 191 192 193
194 195 ) 196
197 198 199 200
201 202 203 204 205
206 207 208,
Hebrischer Text in Raschi-Schrift.
,
( ) (
< ),
Hebr. Convers.-Gram. 5
in Warschau, ferner die pdagogischen Werke von Benjehuda, Jelin,
Grasowsky, Pines, Jawetz und mehreren Anderen in Palstina. Das
Gebiet scheint also von weit gewiegteren Gelehrten hinlnglich be-
arbeitet zu sein! Wenn ich es dessenungeachtet unternehme, ein
neues Lehrbuch, nach eigener Methode, herauszugeben, so hat mich
die Erwgung dazu bestimmt, da alle obgenannten Autoren ihre
Werke zum Schulgebrauche und fr Kinder verfat haben. Fr
gebildete Selbststudierende giebt es bis nun, meines Wissens, noch
kein Lehrbuch der modernen hebrischen Sprache, und doch wird
das Bedrfnis und die Nachfrage nach einem derartigen Lehrbuche
tglich grsser. Nun biete ich dir, lieber Leser, in diesem Buche
einen Leitfaden, nach welchem du in krzester Zeit dein Ziel er-
reichen und die Frchte deines Fleies genieen kannst.
Die klare, bersichtliche Darstellung wird deine Lernfreude
noch steigern^ und wenn nach einigen Monaten die Pforten einer
neuen Welt sich vor dir aufthun, wenn du hinabsteigst in die
Geisteswerksttte des uralten Volkes Israel, und schauest mit eigenen
Augen diese herrlichen Literaturschtze, dann hast du nicht nur dir
einen unvergleichlichen Genu bereitet, sondern gleichzeitig dieses
Yolk, diese Literatur geehrt, und dafr dankt dir
der Verfasser.
7 6
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68
I. Abschnitt.
1Besuch, Grussformen.
2Wer 5Jemanden 4besuchen 3will, 6um ihn zu begrssen,
7geht in dessen Wohnung; 8er lutet 9an der Hausglocke, 10der
Diener 12ffnet 11schnell und 13der Besucher 14fragt: 15Ist Herr *
N. zuhause?" oder 16Kann ich 18Herrn N. 17sprechen?" Der Diener -
wird, 19je nach 20Umstnden, 21antworten: Herr N. ist 22bereit T
Sie zu 23empfangen" 24 oder Herr N. ist 27vor 28 einer halben 29Stunde
26geschftlich 25weggegangen und 30kommt erst zu Mittag nachhause"
oder 31Wenn 33Ew. Gnaden ein 35wenig 34warten 32wollen, 36knnen *
Sie mit ihm sprechen, er mu bald kommen". 37Wenn aber der Herr, *
38der besucht wird, 39zuhause ist, 40reicht der 41Besuchende seine >
42Visitkarte dem Diener und spricht: 43Uebergeben Sie meine Karte
dem Herrn N." Der Diener kehrt nach 44einigen Sekunden zurck
und im 45Auftrage seines 46Herrn 47fhrt er den 48Gast mit 49Ehr- x
erbietung ein. Dieser Letztere 50klopft an die Thr 51mit Anstand, <
und wenn er 52hrt die Stimme des Herrn, der 54von innen 03ruft f(
50nlierein"!! tritt er ins 56Gemach (Zimmer, Saal) des Herrn N.
57Herr N., ein hochgewachsener Herr, eine 58imposante 59Er
scheinung, 60steht auf 61von seinem Sessel und 62empfngt 63seinen 4
Gast 64freundlich, und indem er auf einen 66Lehnsessel
(67Sopha) *
65hinweist, der 69an der 70Wand 68steht, 71bittet er ihn 72Platz #
zu nehmen, mit folgenden 53Worten: 75Bitte, 74belieben Sie
77hier 76Platz zu nehmen!" Das 78erste 79Gesprch wird 80hchst-
wahrscheinlich die 81Frage nach dem gegenseitigen 82Wohlbefinden A
betreffen in folgender 83Weise. 84Wirt: 85Wie befinden Sie sich, ;
86mein Herr? 87Gast: 88Gottlob, 89gut, ich hoffe, da 91 Sie sich eben-
falls 90!Wohlbefinden". Wirt: Und 92wie 93befindet sich Ihre 94Frau
Gemalin? 90Hoffentlich hat sie sich schon 96erholt; im 99vorigen
98Monate 97sah ich sie 102krank zu 101Bett 100liegen". Gast: 103Jawohl! *
Mit Gottes Hilfe ist sie genesen, sie 104ist 105jetzt so 107frisch und <
106gesund wie 108je 109zuvor. 110Ich bin 112Ihnen sehr 111verbunden, v
da Sie so theilnahmsvoll
(117wohlwollend)
an 114uns 113denken.
Wie geht es denn Ihrem 116Sohne, den Sie 118unlngst ins 119Gym-
<
L
69
1, .
2 3 4 5 6 7 1
() 8 9. 10 11 12. 13 "
14: 15 ?" 16 17
18 ?" ,19 20, 21: 22
23 ;" 24 25 26 27 28 29
30 31 32 33 34
35, 36 ." 37 38
39, 40 41 42 :
43 !" 44
45 46 47 48 49; 50 1
51, 52 53 54
55!" 56(, ) 57 f
58 59, 60 61 62 63
64; 65 66 67 68 69 70,
71 72 73 : 74 75 76 77(!"
78 79 80 (^ ) 81
82 83 84: 85 86?" 87:
88 89, 90 91 !" : 92 93 -/
94 ? 95 96 97 98
99 100 101 102." : 103,
, 104 105 106 107 108 109, *
110 111 112 113 114 115."-
116 117 118 119, 120
70
nasium 117aufnehmen lieen? Macht er 120Fortschritte 121in seinen
Studien" ? Wirt: Gott sei Lob und Dank, 122er ist ein123Vorzugsschler
und hat 124Glck in jeder 125Hinsicht. Er ist sehr 126beliebt bei
seinen 127Professoren, 130lernt 129auerordentlich 128fleiig, hat eine
132scharfe 131Auffassungskraft in dem 133Mae, da er 135selbst die
136schwierigsten 134Lehrgegenstnde leicht bewltigt; 137wenn das
139weiter 138so gehen wird, 140hoffe ich, da ein 142tchtiger 141Arzt
aus ihm werden wird und da er einen 144guten 143Ruf im 145ganzen
146Lande haben wirdu. 147Zuviel 148titulieren und 149schmeicheln
zeigt von 151 schlechtem 150Takt und ist in 154guter Gesellschaft
152nicht 153blich. 155Nur beim 156Abschlsse des Besuches ist es
gebruchlich unter gegenseitigen 157Hflichkeitsbezeugungen Abschied
zu nehmen 158z. B. Wirt. Es hat mich 160sehr 159gefreut, 162Sie
161zu sehen; Ihre 163Gesellschaft ist mir 165jederzeit recht 164ange-
nehm". Gast: Wenn ich nicht 166befrchten mte, Sie mit meinem
168Gesprche zu 167belstigen, wrde ich mir 172fter das 169Ver-
gngen machen, 171Sie zu 170besuchen, da Ihre 174geistreiche
173Conversation mir einen hohen Genu gewhrt und Ihre 176 ge-
j !177 ^
winnende Persnlichkeit mich ganz entzckt Der Wirt begleitet
seinen Gast zur 178Thr, 179verneigt sich und 180spricht: 182Ange-
nehme 181Ruhe!" Der Gast183 erwidert: 185Guten 184 Abend !"
Wenn ich mich einem Unbekannten 187vorstellen 186will, 188frage
ich 189zuerst: 190Habe ich die 191Ehre zu Herrn N.?" und erhalte
192beilufig folgende Antwort: Jawohl, mein Herr, 193womit 194kann
ich dienen?" oder: Was verschafft mir das 195Vergngen Ihres
Besuches?" 196Falls ich nun vom 199Betreffenden eine 200Geflligkeit,
eine 201Gnade 198erbitten 197will, 202spreche ich mit besonderer
203Hflichkeit (flehentlich, mit Ergebenheit): Ich mchte Sie (Euere
Gnaden ergebenst) 204bitten, mein Herr, 205erzeigen Sie mir die Ge-
flligkeit (Gnade) ..." Bitte ich um 206Arbeit oder 207.ein Amt, so
gebrauche ich die Redensart: Ich habe (von Herrn N.) 208 vernommen^
in den 210Zeitungen 209gelesen, da Sie fr Ihr 212Geschft, (Haus)
einen 213Praktikanten, 214Gehilfen,215Correspondenten, 216Buchhalter
217Cassier 218usw. 211aufnehmen wollen; mchten 219Sie wohl die
Gte haben, diesen 220Posten mir anzuvertrauen? Ich bin 221 berzeugt?
allen Ihren 223Anforderungen 224bestens 222entsprechen zu knnen,
71
121? : 122 123
124 125 ; 126 127,
128 129 130 131 132 133
, 134 135 136
; 137 138 139,
140! 141 142, 143 144 145
146." -,147 148 149 150 151
, 152 153 154; 155
156 157 ,
158 : 159 160 161 162, 163
164 165 / : 166 167 168,
169 170 171 172 ,
173 174 175 176
/ 177, 178 179
() 180: 181 182!" 183:
184 185!"
186 187 188
180: 190" 191 ?"
*19: , 193 194 ? (
, )?" 195 ?" 196
197 198 199 200 201, 202
203 (, ) 204 (
), 205 ( ), ..tf
206, 207 :
208 ( 209 210)
(, ) 211 212(^) 213-{214
215, 216 217 218); 219
225 da ich 226gewissenhaft und pnktlich und in dieser 128Branche
227tchtig eingebt bin und 229bereits 232viele 231Jahre 233in Ge-
schftshusern (234Fabriken) 230 servierte und meine Chefs zu
236 jeder Zeit aufs Beste 235zufrieden gestellt habe, wie meine 238 Atteste
beweisen". Wenn der Betreffende, den ich besuche, mein Freund
(239Bekannter) ist, 240spreche ich: Guten Morgen, lieber 241Freund !u
*Herzlich willkommen!" lautet die 242Antwort, Dein Besuch macht
mir viel Vergngen". Und ich 243 erwidere: Ich fhle mich 244glcklich,
"246dich in so vortrefflicher 247Gesundheit zu 240treffen; dein
48Aussehen brgt mir dafr, da du 249 zufrieden und glcklich bist,
Gott erhalte dich!" und der 250Freund 251antwortet: 252Danke
bestens, wnsche gleichfalls!" Wenn ich einen 254Fremden zum
~55 erstenmal e im Hause meines Freundes 203einfhre, 206stelle ich
ihn mit folgender Redensart vor: Ich 207erlaube mir Herrn N.
258vorzustellen". Der Wirt antwortet. Ihr werter Besuch 261gereicht
meinem 262Hause zur 260besondern 209Ehre, und es 263freut mich
264auerordentlich, Sie 266nunmehr zu meinen 265Hausfreunden zu
zhlen." Wenn ich im 267Verlaufe des 268Gesprches etwas 269nicht
gut 270gehrt oder 271 verstanden habe, ersuche ich um Wiederholung
des Gesagten mit folgender Phrase: Mchten Sie geflligst das
Gesagte wiederholen, da ich nicht 273gut 272verstanden habe", oder
'274kurz: Wie meinen Sie?" Beim 270Weggehen von einem
Freunde 276pflegt man 278die Familie 277gren zu lassen, wie folgt:
Meine 279Empfehlung an Ihren Herrn Vater (280Frau Mutter,
Gemahlin etc.)
2. Abschnitt.
1Mahlzeiten.
Die 2meisten 3Menschen 4begngen sich mit 5drei Mahlzeiten
des 6Tags, 7nmlich: 8Frhstck, 9Mittagmahl und 10Nachtmahl.
11Selbstverstndlich 12gibt es 13Leute, welche 14fnf und 15mehr
Mahlzeiten tglich halten. Wenn ich des 17morgens 16aufstehe
220 (.) 221 222
223 224 ; 225 226 227
228 229 230 231 232 233
(234 ) 235 236 237,
238 / 239
() 240 : 241!" 242: ,
"!
243 : 244 245 246 247
; 248 249 ,
!" 250 251: 252, , !"
253 254 255 256
: 257 258 !"
: 259 260 261 262, ,
, 263 264 265 266 ".
267 268 269 270 271 ,
: 272 273"
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(280 < ).
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2 3 4 5 6, 7 8
, 9 10 11 12 13
() 14 15. 16
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74
18trinke ich eine 19Schale 21Tliee oder 20Kaffee; 22ich 23gebe 24in *
den Kaffee 25drei 26Stck 27Zucker um ihn zu 28versen, 29denn ;
ich 31 trinke nicht30 gern 32 bittern Kaffee; 33 zuweilen gebe ich 34 Milch v
oder 35Obers dazu; 36denn der 37schwarze Kaffee 39schmeckt mir
38nicht. 40Manchmal 41bringt man zum Frhstck 42auch 44Kse, .
43Eier, 45Braten oder 46Hringe zu 47Tisch. 51 Rauch- und 52Selch- 4
fleisch 50esse ich 48nicht 49gern; und 53wenn ich keinen 54Hunger
habe, esse ich 55nur 56Brot mit 58frischer 57Butter; aber 59ranzige f
Butter 60ekelt mich. 61Weichgesottene Eier esse ich gerne, so auch \
62Spiegeleier und 63Eierspeise, das sind sogar meine 64Leckerbissen; -
aber hartgekochte Eier sind nicht 65 gut, 66 da 67 sie 68 schwer verdaulich ^
sind und den 70Magen 69verderben. 71Bckerbrod wird in 74ver-
schiedenen 73Gattungen 72verkauft. Es gibt 75Laibe Brod, 76Semmeln, h
77Kipfel, 78Bckerei und 79Kuchen. Die 80Brodrinde ist hrter und f
81 dennoch 82 leichter zum Verdauen als die 83 Brosame; 84 berhaupt ist ,
85altbackenes Brot fr die 87Gesundheit 86zutrglicher als 88frisches,
89weiches Brot. 90Jnglinge und 92ledige 91Mnner, welche 94ohne
95Frauen und ohne 96Familien in den 97Grostdten 93leben, 99 ge-
hen 98meistens des 100morgens ins 101Kaffeehaus, wo sie ihr
102Frhstck nehmen. Die 103Kellner in den Kaffeehusern sind {
sehr 104artige, und 100zuvorkommende junge Leute und 108bedienen ;
die 109Gste mit 107besonderer 106Aufmerksamkeit. 110Die Trink- V
gefe, 111wie: die 112Schale, das 113Glas, die 114Untertasse und
der 115Lffel sind 118blank und 116rein 117geputzt. 119Manche Leute
120trinken 121zuvor ein Glschen 122Liqueur und124 rauchen 123nach (
dem Kaffee Zigarren und 125lesen die 126Zeitungen, deren es in ^
130diesen 129Localen eine *128groe Auswahl 127 gibt. Es ist ein
131 allgemeiner 132Gebrauch, von dem man 133nicht recht 134abgehen
kann, beim 136zahlen dem Kellner einige 137Heller 138Trinkgeld
zu 135geben.
Das 139Mittagmahl ist die 140Hauptmahlzeit. Der 141Tisch
ist 142gedeckt fr das 143ganze 144Hausgesinde; 145jeder 146verlt A
seine 147Arbeit oder sein 148Geschft und 149kommt 150nachhause, (
151setzt sich zu Tische auf seinen 152bestimmten Platz. Die 153Haus-
A.
l
75
17 18 19 20 21; 22 23 24 .
25 26 27 28, 29 30 31 32-
33 34 35 36 37
38 39 40 41 47 s
42 43, 44, 45 46 48 49 V
50 51 52; 53 54, ;
55 56 57 58, 59 60 ( .) <
, 61, 62
63 64 );
65, 66 67 68
69() 70). 71 72
73 74, 75 76, 77, 78,
79, 80 81 82 >
83 84 85 86 87 <
88 89, 90 91 92, 93 94 95
96 97 98 99 100
101 102, 103 *
104 105 106 107
108 109; 110 111 112, 113,
114 115, 116 117 118,
119 120 121 122 123
124 125 126 127 128 129
130, 131 132 133 234, 135
136 137 138
139 140, 141 142 *
143 144 145 146 147 148
149 150, 151 152
frau sitzt am oberen Ende des Tisclies und 154befiehlt dem 105Dienst-.
mdchen die 107Gerichte 158nach einander 106aufzutragen. 159Das
ist die 161erste 160Schssel, 162Fleischbrhe! Der 163Dampf 164steigt
aus der Schssel empor und verbreitet einen angenehmen 160Duft
und 166reizt den 167Appetit der 168Tischgenossen. Manche essen
mit der Suppe 168Rettig zur 169Anregung. Nach der Suppe folgt eine
andere Speise, Rindfleisch oder Braten. Als 170Wrze wird zum
Fleisch 151Salat gegessen, der mit 174Essig und 173Oel 172bereitet
mit 176Salz, 177Pfeifer und 179anderen 178Gewrzen 175hergerichtet
wird; und 180je nach dem 181Wohlstande 182des 183Hausherrn werden
184mehr oder 185weniger Gerichte aufgetragen. An 186Festtagen
190kommen auch 188gebratene oder 189gefllte 187Fische zu Tische,
auch 191Mehlspeisen und 192Backwerk. 193Jedenfalls essen die
194Tischgenossen soviel, da sie 190satt werden, und wer es thun
196kann, lt auch 197Wein oder 198Bier holen. Es wird dann
200hinlnglich 199getrunken, 201 sodann' das 202Tischgebet verrichtet
endlich 203stehen 205alle auf und 204gehen ihrem 106Berufe nach.
3. Abschnitt.
1Gesprche bei Tisch.
2Wirtin. 3Darf ich Ihnen 5Reissuppe 4bieten?
6Gast. 7Nudelsuppe esse ich lieber.
W. 10Bitte, 8reichen Sie 9mir Ihren 11Teller, ich will 13Ihnen
ein 14Stckchen 15Braten 12geben.
G. 16Gndige Frau, Sie 17verstehen 19vorzgliche Speisen zu
18bereiten. 21Dieses 20Brathuhn schmeckt vortrefflich.
W. 22Kosten Sie von diesem 23Kalbsbraten! Wenn Sie
20etwas 26Citronensaft darauf 24trufeln, werden Sie ihn 28viel
27 schmackhafter finden.
153 151 155,
156 157 158
159 160 161, 162 !
163 161 165 168,
166 167 168
169; ;
170 171, 172 173
174, 175 176 177 178 179.
180 181 182 383 184 185
; 186 187 188 190
191 192. 193 194
195; 196 197 198
, 199 200 201 202 203
204 205 206
1
2 : 3 4 5?
6: 7
: 8 9 10 11 12 13
14 15
: 16 17 18 19,
20 21,
: 22 23 24
25 26 27 28
G. Citronensaft schmeckt mir nicht, weil er 30zu 29sauer ist. 1
Ich 31erlaube mir um das 33Salzgef zu 32bitten.
W. Hier, bitte, 36 entschuldigen Sie, da ich in der 35Eile :
daran vergessen habe. Johann, 37u ist das Brodkrbchen?
39bringen Sie es 40schnell! 41 Geben Sie unserem Gaste ein
43scharfes 42Messer, das Messer, das Sie ihm vorgelegt haben, 45ist f
ja ganz 44stumpf. 46 Jetzt werden wir Fische essen. Welche *
Gattung Fische essen Sie 47lieber? 48fette oder 49 magere, gekochte -
oder 51gebratene?
G. 53Gefllte 52Fische sind meine 54Leibspeise.
W. Gehe, Sullamitli, mein liebes Kind, 55wechsle die 56Lffel 4
und die 57Gabeln.
S. 58Sofort, 59Mama.
W. 63Vor Ihnen stehen die 62Flaschen mit 60Wein und 61Bier,
64schenken Sie ein und 65trinken Sie 66was Ihnen 67schmeckt.
Wenn Sie 68erlauben, werde ich Ihnen 70noch einen 71Flgel von
dieser 72Mastente 69vorlegen.
G. 73Besten Dank, 74gndige Frau, ich bin bereits satt; ich
knnte meiner 77Gesundheit 76schaden, wenn ich noch 70mein essen
wollte..
W. Ganz nach Belieben, mein Herr. Johann, bringen Sie
die Schssel mit dem 78Dessert!
G. 79Herrliches 80Obst! Ich werde 82einige 83Weinbeeren
81nehmen!
W. Aber die 84Birnen und 80Mandeln werden Sie auch nicht
86beschmen!
G. Ich esse sie sogar sehr gerne, 87aber fr88 jetzt nicht
mehr.
4. Abschnitt.
Einkufe.
Wenn ich etwas 2kaufen 1will, 4z. B. 5Zig arren, Rauch-
6tabak, 8Zndhlzchen, 9Handschuhe, 10Kragen, 11Cravatten, 12Hemden
oder 13andere 14Wsche, oder was immer fr 15Waren, 16trete ich
: 29 30 31
32 33.
: 34 35, 36,
, 37 38 ? 39 40! 41 42
43! 44 45. 46 !
47 ? 48 49, 50
51?
52 53 54 .
: 55 56 57!
: 58 59.
: 60 61 62 63, 64
65 66 67. 68 69
70 71 72 .
,: 73 74, 75
76 77.
: ., 78 !
: 79 80 !81 82 83 ,
: 84 85 86!
: 87 88 .
.
().
1^ 3 4 5 6 7,
8, 9 10, 11, 12 13
14, 15 16 17 (18)
in eine 17Handlung (einen 18Laden), wo die betreffende Ware ge-
fhrt wird, und 19 verlange was ich 20benthige. Der 21Kaufmann
(Hndler) 23zeigt 24mir, 22in den meisten Fllen, 25zuerst die Waren
26minderer Qualitt; wenn er 28aber 29merkt, da ich meine Sache
30verstehe, und da er mich nicht 32tuschen 31kann, 33dann 35zeigt
er mir das 35beste was er auf 36Lager hat, und ich 37prfe und
38betaste die 39Waren, die auf dem 41Pulte vor mir 40liegen, und
42whle mir nach 43Herzenslust die 46schnsten und 45besten
44Sachen heraus. Dann frage ich den Kaufmann um den 47Preis,
obgleich ich gar nicht daran 48denke, den 51geforderten 50Preis
zu 49zahlen; denn ich 53wei es aus 52Erfahrung ganz 54gut, da
er 56absichtlich 50berbietet, 57um 60dann 59nachlassen zu 58knnen,
61wenn ich den 63Betrag 62genannt habe, den ich zu 65 zahlen
64bereit wre.
Gesprche zwischen Kufer und Verkufer.
65Kufer. Guten 66Morgen!
67Verkufer. Gehorsamster Diener! 68Was 70wnschen Sie zu
71kaufen, 69mein Herr? oder: Womit kann ich dienen?
K. Haben Sie gute Zigarren?
V. Gewi! Eine groe Auswahl, von den 72feinsten Specialitten
bis zu den 73billigsten Sorten zu zwei Heller per Stck.
K. Zeigen Sie mir Handschuhe in verschiedenen 75Farben
und 74Mustern.
V. Ich 76hoffe, Sie nach 79Wunsch 78bedienen zu 77knnen;
unser 80Lager ist 81berfllt mit Waren, die auch die 83ver-
whntesten Kunden 8^befriedigen mssen.
K. 84Vor allem mchte ich von jenen 85Hten 86neuester
Fagon einen kaufen, welche Sie 88gestern in den Zeitungen 87annonciert
haben.
V. Ich will Ihnen verschiedene Muster zeigen; sie knnen
dann eine 89Auswahl treffen.
81
19 20 : 21(), 22
23 24 25 26 27;
28 29 30 31 32
, 33 34 35 36, 37
38 39 40' 41, 42 43
, 44 45 46
47, 48 49 50
51 52 53 51 55 ..
56, 57 58 59 60, 61 62 *
63, 64 65 . *
.
65: 66 !
67: 68 69, 70 71?(
)
: ?
: 72 73
.
: 74 75!
: 76 77 78 79,
80 81 82
83 .
: 84 85 86
87 88.
: () 89
.
Hebr. Coa7ers.-Gram. q
K. Zeigen Sie mir 90geflligst einen ^Reisekoffer (Tasche,
Ranzen).
V. 92Bitte, sich auf die andere Seite hinzubemhen.
K. 94Zeigen Sie mir 93geflligst 95Wollstoffe fr einen
96Winteranzug (Seide).
Y. 98Diese 97Stoffe befinden sich auf der andern 99Seite
meines Lagers, 101gehen Sie 100geflligst 102rechts.
K. Das gefllt mir nicht.
V. Gut, dann zeige ich Ihnen eine andere 103Sorte.
K. Die 104Farbe dieses Stoffes ist zu 105dunkel; zeigen Sie
mir etwas 106helleres.
V. Sie sollen bedient werden. Was sagen Sie zu diesem Stoffe?
Es ist das 107Beste, was ich auf Lager habe. Ist das auch nicht
nach Ihrem 108 Geschmacke ?
K. 109Erlauben Sie mir dieses 110anzuprobieren, ob es mir
112gut 111passt. Die 113Knpfe sind nicht gut 114angenht; 110kaum
habe ich einen derselben 116berhrt, ist er 117abgerissen. 118Wie
theuer werden Sie mir dieses Gef berechnen? Was 119verlangen
Sie dafr? Sagen Sie mir 120gleich den 122letzten 121Preis, damit
wir nicht 124lange 120handeln 123mssen.
V. Ihnen werde ich es um fnf Sekel geben. Wenn ich es
um 3V2 Sekel 126verkaufe, 127verdiene ich 128nichts dabei. 130Da
131Sie 129aber 134heute meine 133erste 132Kunde 130sind, will ich
Sie nicht aus meinem 137Laden 136gehen 135lassen, 138ohne etwas
gekauft zu haben, wenn Sie mir 139nur den 141 Selbstkostenpreis
140bezahlen. 142Prfen Sie nur 143noch einmal diese Seide, 144wie
145weich und 146stark sie 147ist, und die 149prchtige 148Farbe!
Ich 150kann keine weitere Preisermigung gewhren, da ich bereits
mein 151 Aeuerstes gethan habe. Ich 152rechne 153Ihnen 154fr
den 155Rock 60 Frcs., fr das Beinkleid 20 Frcs. und fr das Gilet
10 Frcs. 156Zusammen 90 Frcs. 157Glauben 159Sie 158mir, da
ich Ihnen so 160billig gerechnet habe, wie es nur 161 mglich war.
Sie knnen mit 162ruhigem Gemthe nachhause gehen, und 163seien
Sie 164versichert, da Sie 166heute 167alles sehr 168vortheilhaft
160 eingekauft haben.
: 90 91(, )
: 92,
: 93 94 95 96 <^
)
: 97 98 99 100 101
102
:
: 103
: 104 105 106
: ; ( )
107 108?
: 109, 110, 111 ()
( 112); 113 114 ,
115 116 117 118 ?
( 119 ?) 120 121
122, 123 124 125 .
: 126
127 128; 129 130 131
132 133 134 135 136 137
*13 139 140 141
142 143 144 145 146 147,
*14 149 150
, 151 152 153 154
155t 60 20 10
*15 157 158 159 160
161 162 163
164, 165 166 167 168
*6
84
5. Abschnitt.
Die 1Familie.
Ich 2heie Aluaham, das ist mein 8jdischer Name, mein
5deutscher 4Name 6ist Adolf. Meine 7Verwandten sind sehr
8zahlreich. Mein 9Vater (er lebe!) ist unser 10Familienhaupt. Meine
11Eltern, d. i. mein Vater und meine Mutter, 13leben 12noch.
Auch meine 14Groeltern, die in einem, unserer 18Stadt 17benach-
harten 16Dorfe 15wohnen, leben noch (zu Gutem!) 19Ich habe
20Brder und 21Schwestern, 22Schwger und 23Schwgerinnen, 24Onkeln
und 25Tanten. Ich bin der 26Enkel meiner Groeltern und meine
Schwester ist ihre Enkelin. Ich bin der 27Erstgeborene meiner Eltern,
aber alle meine 28 jngeren Brder sind 29grer als ich. Mein Bruder
Josef ist um 30sieben Jahre jnger als ich und ist um einen Kopf
grer von uns Allen. Mein Vater ist der 31Ehemann meiner Mutter
und meine Mutter ist seine 32Frau. Meine Mutter 33heiratete meinen
Vater 34vor 25 Jahren, Ihre 35Hochzeit 36war am 33. 37Omertage,
38im Jahre 39 5 6 4 3 30d. Sch. Der Mann meiner Tante Anna ist 41 ge-
storben, und sie 42blieb eine 43Witwe. Mein Onkel Rabbi Simon war
auch ein 44Witwer; 45seine Frau starb 46zwei Jahre nach ihrer
Hochzeit. Im 47vorigen Jahre 48ehelichte er jedoch eine andere Frau,
eine 50hbsche 49 Jungfrau; diese ist 51jetzt die 52Stiefmutter seines
53Tchterchens. Meine Schwester Marie ist 54verlobt mit einem
tp- trr KO
Ingenieur, der noch jung aber sehr gebildet ist, namens
Armin Cohn. Der 59Brutigam ist aus einer 60vornehmen Familie
und 61liebt seine 62Braut 63auerordentlich. Die 64Vermhlung wird
binnen 65Kurzem 66stattfinden. Ich bin 67selbstverstndlich auch zu
de'm 69Mahle 68geladen, das an ihrem 71Ehrentage 70veranstaltet
wird. Der 72Ortsrabbiner wird die 75Trauung74vollziehen. Er ist
ein 73Verwandter des Brutigams, und da er ein 76 orthodoxer
(conservativer, strengglubiger) Jude ist, so wird die 77Trauung
unter 78freiem Himmel stattfinden, nicht im 79Tempel, wie es 80Ge-
pflogenheit ist bei den 81Fortschritts- und 82Reformjuden. Die 83Braut
84erhlt eine 86hbsche 85Mitgift und auch der Brutigam beschenkte
85
1.
2 3 4 5 6;
7 ( ) 8 9 .10
11, 12 13, 14
15 16 17 18, 19
<)2 21, 22 23, 24 25. 26
27 28
29 30
, 31
32 ; 33 34 ; 35
36. 37, 38 39 40.
41 42 43. 44 ,
45 46 ;
47 48 49 50, 51 52
53 54 55 56.
57 58 59 60 61
62 m() 63 64 65 66,67
* 68 69, 70 71 72
73 74 75.
76 (, ); 77 78 :
, 79 80 81 82.
83 84 85 86, 87.
86
sie mit reichem 87Schmuck. Die 88Schwher sind mit dieser
^1Parthie, welche ohne 93Heiratsvermittler 92zustande kam, 90sehr
89zufrieden. Der Brutigam 94versicherte seine Braut auf 952000
Hubel 96bar und 97500 98Gulden (Dukaten) 99Effekten. Auch die
100Hochzeitsgste werden 102Geschenke 101mitbringen, nach Magabe
ihres 103Wohlstandes und ihrer 104 Opferwilligkeit. Ich bin 105noch
106ledig, aber wenn die 108Zeit 107kommen wird, werde ich auch,
nach 111 Brauch und Sitte, ein 110schnes Weib 109ehelichen, denn:
Familienleben ist ein gluckliches Leben. Ich werde jedoch sehr
vorsichtig sein bei der 113Wahl einer Lebensgefhrtin, da sie
nicht 115jhzornig sei oder 117sonstige 116Sittenfehler habe, wodurch
sie mir das 119Leben 118verbittern knnte, wie es in der Bibel 120heit:
Ein bses Weib ist bitterer als der 121Tod.
Wenn in einem israelitischen 123Hause ein mnnliches Kind
122geboren wird, mu es zu 125acht Tagen 124beschnitten werden;
durch diesen Akt wird der 127Knabe in den abrahamitisclien 128Bund
126 aufgenommen. Der 129Pathe, sowie der 100Operateur, 101mssen
135rechtschaffene, 134gottesfurchtige 133Mnner 132sein. Und 136wenn
der 138Knabe das ls913. 140Lebensjahr 137erreicht hat, 141dann
142wird er Barmizwab, (religionspfliclitig), erlangt die Fhigkeit, zur
Thora 143gerufen und den beim ffentlichen Gottesdienst erforderlichen
145zehn Personen 144beigezhlt zu werden, und das 146Tischgebet
vorzusprechen; er 147ist also in religiser Beziehung grojhrig.
Trifft ein Todesfall bei einem Israeliten ein, so 148kommen
haus, 153legen die 154Leiche des Verewigten auf die 155Erde oder
156 Diele, waschen sie grndlich mit 157reinem 158Wasser und 159legen
ihr die 160Todtengewnder an. Nach einer 161Trauerrede wird die
162Leiche in einen 163Sarg gelegt, und alle 164Verwandten geben
ihr das letzte 165Geleite. Im 166Friedhofe wird sie in ein 168Grab
167 gelegt. Die 169Waisen verrichten das Kadischgebet. Die 170Hinter-
!)liebenen 171halten ein 172 Tran er mahl, 173sitzen sieben Tage auf
der Erde, um den 175Heimgegangenen zu 174beweinen, dann werden
177noch 30 176Trauertage gehalten, und 178alljhrlich wird am
179Todestage das Kadischgebet verrichtet. 180Nach 181Ablauf eines
182Jahres wird auf dem 185Grabe des 186Verstorbenen ein 184Grabmal
183aufgestellt.
.87
88 89 90 91 92
93. 94 95 96
97 98 () 99. 100
101 102, 103 104 105
106, 107 108 109 110 ,
111 ". 112
*11 114 115 116
117 118 119, 120:
121".
122 123 124 125
, 126 127 128 129
130 131 132 133 134 135; 136
137 138 139 140 141 142 143
144 145 146. 147 .
148 149 150 151
152, 153 154 () 155
156, 157 158, 159 160, 161
, 162 163, 164 165,
166, 167 168, 169 ,
170 171 172, 173
174 175, 176 177 178
179. 180 181 182
183 184 185 186.
88
6. Abschnitt.
1Gesprche 2zwischen einem 3Arzt nnd seinem
4Patienten
Arzt. 5Was fr 6Schmerzen 7fhlen Sie?
Patient. Mein 8Kopf 9schwindelt; ich 12zittere am 10ganzen
11Krper, ich 14kann 13nicht 16auf den 17Fen 15stehen. Ich bin
18nervenkrank, 20ich habe 19Halsschmerzen, 21Herzklopfen.
A. 22Haben Sie 23Appetit?
P. Nein, Herr Doktor, aber ich habe 24oft 25Brechreiz.
A. 26Zeigen Sie mir Ihre 27Zunge. Haben Sie 28Durst?
P. 29Jawohl, 30zuweilen habe 31ich Durst.
A. Haben Sie einen bittern 33Geschmack im 32Munde?
P. Des morgens, wenn ich 34erwache, 30fhle ich.36immer
einen bittern Geschmack im 37Rachen.
A. 38Reichen Sie mir Ihren 39Puls, ich will ihn 40betasten.
Ihre 41Krankheit ist nicht 42gefhrlich, 43dessen ungeachtet 44rathe ich
Ihnen, 47bis 48morgen im 46Bette zu 45bleiben; denn Sie 50benthigen
49Ruhe. Das 51Pulver, das ich Ihnen auf diesem 58Recept 52verordne,
lassen Sie in der 55Apotheke 54anfertigen; 56lsen Sie so ein Pulver
59stndlich in einem 57Lffel Wasser auf und 58trinken Sie es/
67Andere 66Arzneien will ich Ihnen 63jetzt nicht 62geben. Nach
meinem 64Prinzip ist es 60zutrglicher, 66weniger 67Arzneien zu ge-
brauchen.
P. 68Darf ich 70etwas 69essen?
A. Sie 71knnen 74gekochte 73Pflaumen 72versuchen, welche
den 76Stuhl 75befrdern. Sie sollen jedoch keine '7groben, 78schwer
verdaulichen Speisen genieen; und wenn Sie 79Durst haben, trinken
Sie 80Citronenwasser oder 81Mandelmilch; 82hten Sie sich aber
vor 84berauschenden und 80erhitzenden 83Getrnken. 86Morgen
87komme ich wieder, um Ihren 89Zustand zu 88sehen.
1 2 3 4.
: 5 6 7?
: 8 9 10 11
12, 13 14 15 16 17. -18
, 19 20/ 21 .*
: 22 23 ?
: 24 25 .
: 26 27! 28?
: 29, 30 31.
: 32 33 ?
: 34 (35) 36 37.
: 38 39 40! 41 42
( ) 43 44 45 46 47 48
49 50 51 52 53
54 55, 56 57 58
59. 60 61 62 63, 64
65 66 67.
: 68 69 70?
: 71 72 73 74,
(75 76). 77
78, 79, 80 81 82
83 84 85. 86 87 88
89.
90
7. Abschnittt.
1 Zeiteinteilung. Vom Wetter.
Die Israeliten beginnen ihre 2Zeitrechnung von der 3Schpfung <
der 4Welt mit 0Zuzhlung oder 6Weglassung der Millennien. 7Gegen-
wrtig 8zhlt man 5658 n. d. Sch. oder 9kurz 658.
Die 10zwlf 11Monate des Jahres 12sind: Nissan, Ijjar, 4
Siwan, Tamus, Ab, Elul, Tischri, Mareheschwan, Kislew, Tebet, ,
Schebat, Adar. In einem 13Schaltjahre wird noch ein Monat 14hinzu- .
gefgt: Weadar oder 15zweiter Adar. Die 16vier 17 Jahreszeiten sind:
Frhling^ Sommer, Herbst und Winter. Der Tag 18besteht aus 24
Stunden, die Stunde wird 19 eingetheilt in 60 20Minuten und jede 4
Minute wird in 60 21 Sekunden getheilt. Die israelitischen 22Feiertage 4
sind: Ueberschreitungsfest, Wochenfest, Laubhttenfest
(28die drei .
Hauptfeste), Neujahr und Vershnungstag (24die hohen Feiertage).
25Folgende 26Fragen und Antworten sind die 27hufigsten in
Betreff der *
Zeitbestimmungen.
4
29Frage. Der Wievielte ist heute? 30Antwort, Heute ist der 4
31erste Adar, 15. Schebat, 25. Siwan u. s.w. *
Wer sich in der Zeitrechnung 34genau 33orientieren 32will, *
36schaut 37in einen 38Kalender. 39Es gibt auch 40Wandkalender,
42von denen man 44tglich 43ein Blatt 41abreit. Der 45beste
Kalender ist 46gegenwrtig der Achiassaf-Almanach", 47das ist ein 4
49umfangreiches 48Jahrbuch mit 00belletristischen, 01 Wissenschaft- *
liehen und 52 gemeinntzigen Abhandlungen, und mit reichem *
03Bilderschmuck.
55Andere, die 57Zeit 56betreffenden 54Fragen sind 58z. B. folgende:
Frage. Wie 59alt sind Sie? Antwort. Gestern (Vorgestern, im 60ver *
gangenen Monate) bin ich 34 Jahre alt geworden. Ich bin 30 Jahre 4
61weniger zwei Monate alt. Wenn ich meine 62Taschenuhr nicht bei .
mir habe, und ich will genau wissen, wie viel Uhr 63jetzt ist, ^
64mu ich 66jemanden 60fragen: Mchten Sie die Gte haben
91
.
1
2 3 4 () 5,
6. 7 8 9 .
10 11 12: , , ,
, , , 13 14
15 16 17 :
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20, 21. 22 :
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25 26 27 ()
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32 33 34 35, 36 37 38*
39 40 41 42 43
44. 45 46, / 47
48 49, 50 51 52,
53. 54 55 56 57
58. 59 ? (,
60) ,
61 62
63, 64 65 66.
67 68, ( )